Der britische Chip-Designer
ARM hat den Lizenzvertrag mit seinem langjährigen Partner
Qualcomm gekündigt. Die Kündigung betrifft die sogenannte Architektur-Lizenz, die es Qualcomm ermöglicht, eigene Chips auf Basis von ARM-Technologien zu entwickeln – etwa die Snapdragon-X-SoC, die aktuell Basis für die KI-PCs aller namhaften Hersteller bilden. ARM hat Qualcomm eine 60-tägige Kündigungsfrist gesetzt, um den Streit beizulegen, wie aus einem Bericht von "
Bloomberg" hervorgeht.
Die Kündigung der Lizenz könnte erhebliche Auswirkungen auf den Smartphone- und PC-Markt haben, schliesslich verkauft Qualcomm jährlich Millionen von Prozessoren, die in den meisten Android-Smartphones eingesetzt werden. Sollte die Kündigung in Kraft treten, könnte Qualcomm gezwungen sein, wesentliche Produktlinien einzustellen, die einen Grossteil des Umsatzes von rund 39 Milliarden US-Dollar ausmachen, so "Bloomberg". Ansonsten wurde der Hersteller Schadensersatzforderungen riskieren.
Der Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen geht zurück auf das Jahr 2022, als
ARM Qualcomm wegen Vertragsbruch und Markenrechtsverletzung
verklagte. Ursprung des Zwists ist Qualcomms Übernahme des Chip-Design-Unternehmens Nuvia im Jahr 2021. Nuvia entwickelte die sogenannten Oryon-Chips, die heute Basis sind unter anderem für die Snapdragon-X-Plattform – offenbar allerdings, ohne im Besitz einer ARM-Lizenz zu sein. ARM behauptet nun, dass die durch Nuvia entwickelten Designs ohne Erlaubnis nicht von Qualcomm übernommen werden dürfen. Qualcomm hingegen ist der Ansicht, dass der bestehende Vertrag diese Aktivitäten abdeckt. Entsprechend widerspricht Qualcomm den Vorwürfen und bezeichnet den Kündigungsversuch als unbegründet.
(mw)