Ricardo betrachtet Empfehlungen des EDÖB als gegenstandslos
Quelle: Depositphotos

Ricardo betrachtet Empfehlungen des EDÖB als gegenstandslos

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) rügt Ricardo aufgrund der Verarbeitung von personenbezogenen Daten und spricht Empfehlungen aus. TX Group, die Muttergesellschaft von Ricardo, hält jedoch nichts davon.
25. Oktober 2024

     

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) Adrian Lobsiger hat die Prozesse rund um die Datenbearbeitungen bei Ricardo analysiert und Empfehlungen ausgesprochen, wie der Bund mitteilt. Diese umfassen unter anderem, die Datenweitergabe und das plattformübergreifende Tracking zum Zweck der zielgerichteten Werbung transparent auszugestalten und durch das Einholen gültiger Einwilligungen zu rechtfertigen. Unter anderem bemängelt der EDÖB, dass Personendaten bearbeitet wurden, die stets mit einem eindeutigen Pseudonym der Nutzer verknüpft waren. Er stellte zudem fest, dass das plattformübergreifende Tracking zur Erstellung von Persönlichkeitsprofilen führte und die Ricardo-Mitglieder nicht hinreichend über dieses Tracking und die nachfolgende Datenverwendung zwecks zielgerichteter Werbung informiert wurden. In seinem Bericht wird deshalb empfohlen, die Mängel durch entsprechende Anpassungen der Auktionsplattform zu beheben.

TX Group, die Eigentümerin von Ricardo, betrachtet die Empfehlungen des EDÖB jedoch als gegenstandlos und bestreitet die im Schlussbericht enthaltenen Schlussfolgerungen. Dies wird mit der Tatsache begründet, dass die Analyse des Datenschutzbeauftragten sich auf eine veraltete Version des Datenschutzgesetzes bezieht. Letzteres wurde im September 2023 revidiert, die Analysen des EDÖB nutzten allerdings den 12. Mai 2023 als Stichtag, um die Untersuchung rechtsverbindlich festzustellen.


Sollte der EDÖB feststellen, dass konstatierten Mängel fortbestehen, behält er sich vor, nötige Anpassungen der Ricardo-Plattform durch geeignete Massnahmen zu veranlassen, heisst es abschliessend. (dok)


Weitere Artikel zum Thema

Ricardo-Mutterhaus SMG übernimmt Moneyland.ch

3. Juli 2024 - Der Vergleichsdienst Moneyland.ch wird verkauft. Die Swiss Marketplace Group (SMG), Mutterhaus von Ricardo, Tutti, Homegate und den Scout24-Plattformen, übernimmt 100 Prozent der Anteile.

Ricardo legt 2023 zu, erreicht aber eigenen Rekord nicht

13. Februar 2024 - Auf dem Schweizer Online-Marktplatz wurden insgesamt 5,6 Prozent mehr Angebote eingestellt als im Vorjahr und mehr Nutzer kauften 2023 mindestens einen Artikel.

TX Group investiert in Schweizer Fintech Stableton

13. Juli 2022 - Das Schweizer Fintech-Unternehmen Stableton schliesst eine Finanzierungsrunde über 15 Millionen Franken ab. Geleitet wurde die Runde wurde von TX Ventures, dem Venture-Capital-Arm der TX Group.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER