Wie gross war der Anteil der Geräte mit eingebautem DVD-Laufwerk an allen verkauften Desktop-PCs letztes Jahr und wieviele Notebooks hatten ein CD-RW-Laufwerk? Alle diese Fragen, «die man immer schon stellen wollte und sich nie zu stellen getraute», beantwortet die neueste Ausgabe von Robert Weiss «Weissbuch» zum Schweizer PC-Markt.
Um auch gleich die Antwort zu geben: Fast 20% aller verkauften PCs hatten letztes Jahr ein DVD-Laufwerk und gegen 15% der Notebooks wurden mit einem CD-RW-Laufwerk ausgeliefert.
Karten im PDA-Markt neu gemischt
«Gut, dass es Breitband gibt.» Mit externen Dial-up-Modems ist nämlich kein Staat mehr zu machen. Glatt alle der ausgelieferten Notebooks und Home-PCs waren letztes Jahr mit einem Modem versehen. Insgesamt hat damit etwa die Hälfte aller installierten Schweizer PCs ein vorinstalliertes Modem.
Auch im Markt für tragbare Kleinstcomputer (PDA) scheint sich eine Sättigung abzuzeichnen. Vergangenes Jahr wurden erstmals in Stückzahlen gemessen weniger PDAs verkauft (total 174’000), als im Vorjahr. Der Ausstieg von Psion und der Aufstieg von Microsofts Pocket-PC wirkte sich in grossen Verschiebungen der Marktanteile aus.
LCD-Bildschirme sind Standard
Gerade noch ein Fünftel der Bildschirmumsätze in der Schweiz entfielen letztes Jahr auf Röhrenmonitore. Der Trend zum Flachbildschirm wird sich noch verstärken. «Nur noch ganz günstige CRT 17-Zoll-Monitore haben als Einstiegsmodelle überhaupt eine Chance», sagt beispielsweise Mark Giger, der bei Ingram für die Fachhandelsmarke
Videoseven zuständig ist.
Obwohl in letzter Zeit die Produktionskapazitäten in Fernost enorm ausgebaut wurden, ist der Preiszerfall im TFT-Geschäft Vergangenheit. Giger schätzt, dass die Preise für 15- und 17-Zoll-Flachbildschirme noch mindestens bis diesen Sommer ansteigen werden. Sinken werden hingegen die Preise für Grössen ab 18 Zoll.
Im laufenden Jahr soll der gute Trend im Bildschirmgeschäft anhalten. Robert Weiss rechnet mit einem Gesamtwachstum von 20%, eine Zahl, die von Giger bestätigt wird. Auch Videoseven rechnet mit einem ähnlichen Wachstum.
Farblaser über alles!
Im Gegensatz zum TFT-Markt, in dem die weltweit starke Nachfrage den Preiszerfall stoppte, werden die Preise für Farblaser- oder -LED-Drucker im laufenden Jahr weiter sinken. Dies ist das einhellige Resultat einer kleinen ITR-Blitzumfrage unter Schweizer Vertretern von Druckerherstellern. Branchenkenner schätzen einen Preiszerfall bei Monochrom-Lasern von etwa fünf Prozent, während Farbdrucker bis zu 15% günstiger werden sollen. Dies wird aber durch den vermehrten Absatz von höherwertigen, sprich schnelleren Druckern mit mehr Optionen mehr als aufgewogen werden.
Insgesamt hatte der Druckermarkt letztes Jahr ein Volumen von 461 Mio. Franken, so Robert Weiss. Der Anteil der Farblaser ist mit 55 Mio. Franken zwar noch gering, steigt aber stark an. Gleichzeitig verlieren Tintenstrahldrucker durch den Preiszerfall an Bedeutung. Übereinstimmend gehen die Marktkenner für das laufende Jahr von einem Absatz von etwa 16’000 Farblaser- und LED-Druckern aus.
Der Trend geht zu den schnelleren «Single-Pass»-Druckern, die tendenziell sogar die Monochrom-Drucker in Firmenumgebungen ersetzen können. Walter Briccos von
Oki Schweiz schätzt beispielsweise, dass Farbdrucker im A3-Bereich bereits 2003 die Monochrom-Geräte überflügeln könnten.
Wackelt der HP-Thron?
Der Druckermarkt ist fest in HP-Hand. Doch die Konkurrenz hat letztes Jahr Boden gutgemacht, wie die Weiss’sche Zählung ergab. Noch immer aber dominiert HP den Markt bei den Monochrom-Lasern mit einem Marktanteil von 54%. Aufgeholt hat
Brother (23,5%) und neu im Spiel ist
Samsung mit bereits über 5000 verkauften Geräten (3,9%). Im lukrativeren Geschäft mit Farb-Printern ist die Dominanz von
Hewlett-Packard mit einem Marktanteil von 33% weniger drückend. Auffallend ist die starke Zersplitterung dieses Marktes.
Die Kombination von fallenden Preisen, steigender Leistung und starker Konkurrenz dürfte Resellern noch einige interessante Gelegenheiten geben, hie und da von der Situation zu profitieren. (hc)