Von der ehemaligen
Alltron bleibt nicht mehr viel übrig. Nachdem bereits die meisten Ex-Alltron-Leute das COS-Schiff verlassen hatten (oder verlassen mussten), ist COS nun auch vollständig aus dem PC- und Server-Geschäft ausgestiegen. Das Compaq-Lager wurde an
Also ABC zu einem unbekannten Preis verkauft. Der Entscheid wird den Abbau von 45 Stellen bedeuten.
Damit hat sich bestätigt, was IT Reseller seit langem andeutete: Alltron passte nicht so recht in die COS-Gruppe. COS-Chef Kurt Früh setzt nun endgültig die schon lange verkündete Strategie, sich auf Peripherie, Komponenten und Mobile-Produkte für den KMU-Reseller zu spezialisieren, auch in der Schweiz um. Früh betont übrigens, dass Compaq ein sehr wichtiger Partner im Bereich Systemintegration (COS-Concat) bleiben wird.
Mit dem Ausstieg aus der Compaq-Distribution verschwindet einer von fünf «Broadline-Distributoren» aus der Schweizer Disti-Landschaft. Früh muss sich vorwerfen lassen, mit dem Alltron-Kauf 20 Mio. Franken (Schätzung ITR für den Alltron-Preis) in den Sand gesetzt zu haben und der börsenkotierten Firma durch die missglückte Integration massive Verluste von etwa 15 Millionen Franken beschert zu haben.
Da COS in Deutschland und COS-Concat nach eigenen Angaben profitabel arbeiten, dürfte die Zahl von 15 Mio. eher zu tief gegriffen sein. Der COS-Chef verteidigt sich damit, dass das Lager von Alltron bei der Übernahme massiv überbewertet gewesen sei. Die hohen ausgewiesenen Gewinne von Alltron seien einzig aufgrund der falschen Lagerbewertungen zustande gekommen, meint Früh. Der ehemalige Alltron Chef Viktor Pabst will von diesem Vorwurf allerdings gar nichts wissen und verweist auf die Überprüfung der Alltron durch PwC und Arthur Andersen. Affaire à suivre. (hc)