Für eine von
Dell in Auftrag gegebene Studie («Networked Storage - Fact or Fiction?») hat IDC 260 IT-Manager und CEOs in Europa und den USA darüber befragt, welche Kriterien für ihre Unternehmen bei der Anschaffung von Storage-Lösungen ausschlaggebend seien. Über die Grösse der befragten Unternehmen haben wir leider keine Angaben.
Die Antworten zeigen, dass Zuverlässigkeit eine weit grössere Rolle spielt als andere technische Leistungsdaten. 84% der Befragten bezeichneten die Zuverlässigkeit als das wichtigste Kriterium bei Beschaffungen. Für die übrigen standen Performance, Skalierbarkeit oder Kompatibilität im Vordergrund.
IDC-Analystin Zarah Damji glaubt, dass ein Umdenken stattgefunden hat: «Es war zu erwarten, dass Anwender nach den Ereignissen der letzten Monate grossen Wert auf die Sicherheit unternehmenskritischer Daten legen». 60 Prozent der an der Studie beteiligten Unternehmen haben bereits ein SAN im Einsatz, oder planen dessen Einführung. Speziell in Europa rechnet IDC mit einem markanten Anstieg von vernetzten Storage-Lösungen (SAN oder NAS) in diesem Jahr.
Services wachsen langsam
Gemäss einer weiteren Studie von IDC («Worldwide Storage Services Forecast and Analysis, 2000-2005») werden die weltweiten Ausgaben für Storage-Services (Consulting, Implementation/Integration, Management, und Support) bis 2005 um durchschnittlich 6,1 Prozent pro Jahr steigen.
Das unerwartet tiefe Wachstum der Ausgaben für Storage-Produkte (Hard- und Software) im letzten Jahr hat sich natürlich auch auf die Dienstleistungsumsätze ausgewirkt. Ausserdem wird die Hardware zunehmend einfacher in der Installation und Bedienung, was das Wachstum der Service-Ausgaben ebenfalls bremst.
Noch eine Handvoll Datencenter
Innerhalb des Gesamtmarktes werden, gemäss IDC, die Ausgaben für Storage-Implementation und -Integration am stärksten wachsen, vor allem getrieben dadurch, das zunehmend SANs gebaut werden.
In den letzten Jahren entstand, vor allem in den USA, eine Unzahl von Storage Service Providern (SSPs), die Speicherkapazität in ihren Datenzentren vermieten wollten. Von den reinen SSPs sind nach 2001 nur noch eine Handvoll am Leben geblieben. Das Modell ist aber inzwischen von grossen Outsourcern wie
EDS und
IBM Global Services sowie von einigen Telcos adaptiert worden, die «Storage-on-demand» und Managed Services als Möglichkeit sehen, ihr Angebot zu ergänzen.
EMC steigert Marktanteil bei Storage-Software
Gemäss neuen Zahlen von Gartner Dataquest hat EMC seinen weltweiten Marktanteil im Bereich Storage-Software von 28,3 Prozent im Jahr 2000 auf 30,4 Prozent im letzten Jahr gesteigert. Dahinter folgten
Veritas mit 19,8 Prozent,
IBM mit 14,2 Prozent, Computer Associates mit 4,1 Prozent, Compaq mit 4 Prozent und Legato mit 2,9 Prozent Marktanteil.
EMC ist vor allem im Disk-Array-Bereich stark, der etwa einen Drittel des Markts ausmacht. Zählt man diesen Bereich nicht mit, führt Veritas vor IBM und
EMC. Der Gesamtmarkt wuchs allerdings lediglich um drei Prozent. Marktbeobachter hatten trotz der Konjunkturschwäche mehr erwartet. Vor allem nach den Anschlägen vom 11. September erwartete man vermehrte Investitionen in Datensicherungssysteme. Gemäss Gartner haben sich die Unternehmen aber trotzdem bei der Beschaffung eher auf preisgünstige Systeme konzentriert.
Die Allianz von
Dell und EMC bringt nun übrigens auch im Software-Bereich erste konkrete Ergebnisse. Die Partner haben eine erweiterte Version der Management-Software «Navisphere» angekündigt. Sie soll es Anwendern erlauben, nicht nur den Stand der Daten, sondern auch den Status der Storage-Systeme von Dell/EMC zu überwachen und zu verwalten. (hjm)