Swisscom lässt ADSL-Preise purzeln

Die Erhöhung der Wiederverkaufsrabatte für Breitband-Internet (ADSL) läutet eine Preissenkungsrunde ein. Es geht um Cablecom.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/07

     

«Der Hauptkonkurrent ist Cablecom», sagt Swisscom-Sprecher Sepp Huber. Gemeint ist damit, dass Swisscom ein Interesse daran hat, dass nicht nur die eigene Tochter Bluewin günstige ADSL-Preise anbietet, sondern auch Bluewin-Konkurrenten (Sunrise, Green, ...) möglichst viele Surfer und KMUs auf ADSL und damit auf das Swisscom-Netz locken.
Konsequenterweise hat man bei Swisscom Wholesale die Wiederverkaufsrabatte auf mindestens 13% (maximal 20% für die grössten Anbieter) erhöht. Von der Erhöhung des Grundrabattes profitieren kleine und mittlere Provider, also alle ausser Bluewin.
Der Unterschied in der Rabattierung durch Swisscom Wholesale ist beträchtlich. Vor allem erreichen Provider die Höchst-Rabattierung von 20% bereits ab 5000 ADSL-Abonnenten. So haben nun eine ganze Reihe von ISPs die gleichen Konditionen wie die Swisscom-Tochter Bluewin. Trotz Dementi seitens Swisscom könnte also die hängige Untersuchung gegen Bluewin durch die Wettbewerbskommission durchaus eine Rolle gespielt haben.

Preissenkungsrunde per 1. Mai

Damit hat der Ex-Monopolist eine breite Preissenkungsrunde bei fast allen Providern ausgelöst. Vorgeprescht sind per Anfang April Cybernet und Solnet. Der Hoster/Provider Cybernet richtet sein Angebot vor allem an Firmen und professionelle Internet-Benützer. 2 Mbit/s ADSL-Verbindungen gibt es ab 199 Franken pro Monat, 1 Mbit/s ist ab 129 Franken erhältlich.
Wie bei anderen auch, werden die Aufschaltgebühren für eine Anfangsphase dem Kunden geschenkt. Solnet attackiert das Tiefpreis-Segment mit 46.55 Franken/Monat für 256 kBit/s.Bald darauf zogen grosse Provider wie Sunrise und Guido Honeggers Green.ch nach. Green offeriert
256 kBit/s für 48 Franken und 512 kBit/s für 78 Franken. Bei Sunrise gibt’s ab 1. Mai die gleichen Preise wie bei Konkurrent Bluewin, und man schenkt den Kunden ebenfalls die Aufschaltgebühr für die Startphase.
Am billigsten fahren zurzeit ADSL-Kunden bei Profitel (die noch vor kurzem Bluewin mit grossem Getöse des Dumpings beschuldigte). Telefonie-Kunden von Profitel kommen beim «kleinsten» ADSL-Angebot mit etwa 42 Franken / Monat weg. (hc)


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