Microsoft nimmt Stellung


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/10

     

IT Reseller hat auch Alexander Stüger, General Manager Microsoft Schweiz, zum Thema befragt:
IT Reseller: Vor einiger Zeit hat Herr Ballmer noch erklärt, die unabhängigen Software-Hersteller müssten nichts befürchten, Microsoft werde nie Applikationen machen. Fühlen sich Ihre Software-Partner durch den Kauf von Navision nun nicht ein Stück weit verraten?
Alexander Stüger: Wir werden sehr genau darauf achten, dass die Interessen und Bedürfnisse unserer Partner gewahrt bleiben. Wir denken, dass wir ihnen mit der Übernahme neue lukrative Geschäftsfelder erschliessen. Die Fähigkeit, grundlegende Business-Applikationen durch ISVs anzupassen, zu vertikalisieren und um Funktionalität zu erweitern, ist für den Erfolg der Business Solutions von Microsoft entscheidend. Beispielsweise schliessen wenigstens 50% der Verkäufe von Apertum- und 40% der E-Enterprise-Verkäufe ISVs-Produkte ein.
ITR: Was wird aus dem «Flickwerk» von Lösungen, Plattformen und Programmiersprachen werden, will Herr Gates nicht eigentlich nur Partner?
AS: Die Lösungen von Navision beruhen schon heute weitgehend auf Microsoft-Technologien. Durch die konsequente Weiterentwicklung und Integration der .Net-Technologien erhalten KMU-Kunden eine neue Generation von integrierten Business-Anwendungen, basierend auf der Microsoft-Standardtechnologie, die unter anderem die Nutzung der Dienste über eine breite Palette von Geräten wie PCs, Terminals, PDAs und andere drahtlose Devices erlaubt.
ITR: Wie wird die Navision-Lösung gepflegt werden? Wird demnächst ein Microsoft-Produkt kommen und die Anwender vor die Wahl stellen?
AS: Wir gehen davon aus, dass wir weiterhin in die einzelnen Produktlinien investieren und sie weiter entwickeln werden. Gleichzeitig werden die verschiedenen Teams im Rahmen der Forschung und Entwicklung eng mit dem Ziel zusammenarbeiten, eine neue Generation von .Net-Lösungen zu entwickeln. Wie bei jeder Akquisition wird über spezifische Produktstrategien und Investitionen erst während der Integrations- und Planungsphase endgültig entschieden.

ITR: Wie sieht in Zukunft die Zusammenarbeit mit Ihren Schweizer Partnern aus?


AS: An der Zusammenarbeit mit unseren Partnern wird sich grundsätzlich nichts ändern, wir sind auf eine enge Kooperation mit ihnen bei Entwicklung und Vertrieb unserer Produkte angewiesen. Ich sehe für unsere Partner neue Möglichkeiten in der Entwicklung von horizontalen und vertikalen Lösungen auf der Grundlage der um Navision erweiterten Microsoft-Plattform. Die Aufgabenfelder für unsere Partner verändern sich zwar in einem dynamischen Umfeld, an unserer Partnerstrategie halten wir allerdings weiterhin langfristig fest. (Interview: sk)


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