In wirtschaftlichen Krisenzeiten tragen Kostensenkungen selten zum Wachstum von Unternehmen bei und sind eher ein Mittel, um Analysten und Aktionäre kurzfristig zu beeindrucken. Bei den wenigsten Unternehmen sei jedoch eine langfristige Einsparungsstrategie vorhanden, was dazu führe, dass sich nach zwei bis drei Jahren ein grosser Teil der reduzierten Kosten wieder aufgebaut habe.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie von PricewaterhouseCoopers «Strange days – are businesses equipped to catch opportunity in an unpredictable world?» Sie basiert auf einer weltweiten Umfrage, die im Februar 2002 unter 600 Chief Financial Officers (CFOs) zum Thema «Strategien zur Kostensenkung» durchgeführt wurde.
Der Tatsache, dass langfristige Investitionen zur Steigerung des Firmenwertes beitragen, stimmten 88% der Befragten zu. Trotzdem haben zwei Drittel der Unternehmen Investitionen für Forschung und Entwicklung stark zurückgeschraubt oder sogar ganz gestrichen. Bei 80% der Unternehmen wurde zumindest eine Kostenanalyse durchgeführt, und die Hälfte davon hat Ziele für Einsparungen formuliert. 68% haben daraufhin kurzfristige Sparmassnahmen in Angriff genommen.
Falsche Prioritäten
74% der Befragten gaben zu, Kürzungen dort durchzuführen, wo am schnellsten messbare Resultate zu verzeichnen sind, und nicht dort, wo es langfristig sinnvoll wäre. Viele Unternehmen vergessen zudem, so die Studie, zwischen positiven und negativen Kosten zu unterscheiden. Positive Kosten schaffen einen nachhaltigen Mehrwert für das Unternehmen, negative keinen.
Entscheidungen werden sehr oft zugunsten kurzfristiger Interessen gefällt, und der langfristige Unternehmenserfolg wird aus den Augen verloren. 70% waren der Meinung, die Effizienz der Beschaffung sei der entscheidende Schlüssel für jede Strategie zur Kostensenkung und eine notwendige Vorbereitung auf den kommenden Aufschwung.
Kürzungen im IT-Bereich
53% aller befragten CFOs halten die Einführung von Internet-Technologien für trendbedingt und nicht geeignet, für ein nachhaltiges Wachstum zu sorgen. Nur 64% wollen stärker als bisher in die IT-unterstützte Verbesserung von Geschäftsprozessen investieren. 30% wollen dagegen ihre IT-Ausgaben verringern. Nur 38% der Unternehmen wollen ihre Ausgaben für die Entwicklung von Internet und E-Business-Lösungen erhöhen.
34% der Befragten reduzieren sogar ihre Investitionen in diesem Bereich. Dennoch ist die Hälfte davon überzeugt, dass spätestens in zwei bis drei Jahren alle Unternehmen eine Strategie für die Beschaffung und den Einkauf über das Internet (E-Procurement) haben müssen. (sk)
Die Studie kann unter www.pwc.com heruntergeladen werden.