Ein Bericht in der Handelszeitung vom 29. Mai hat für grosse Aufregung im Hause Sun gesorgt. Elie Simon, Südeuropa-Chef und interimistischer Leiter von Sun Schweiz, ist sauer. Stinksauer! «Wir haben eine auf Medien spezialisierte Anwaltskanzlei angeheuert und werden alle Möglichkeiten des Schweizer Rechts ausnützen, um gegen die Zeitung vorzugehen.»
Der Grund: In dem Bericht wird behauptet, der Leiter eines Sun-Verkäuferteams habe einen befreundeten Reseller bevorzugt und sich sogar bestechen lassen. Eine interne Untersuchungskommission bei Sun prüfe diese Vorgänge nun. Simon dementiert rundweg: «Ich habe nie von solchen Vorgängen bei Sun gehört.
Deshalb bin ich über den Bericht so schockiert. Wenn ein Sun-Verkäufer sich bestechen liesse, wäre er längstens noch ein paar Sekunden in unserer Firma.» Die finanziellen Kontrollen seien strikt. Ausser des normalen jährlichen Audits gebe es keine Untersuchungskommission, so der Sun-Topmanager.
Konsolidierung im Sun-Channel
Im Hintergrund des Berichts steht der Umbruch des Sun-Channels. Die Re-Zertifizierung von Sun-Partnern sorgt für das Ausscheiden von einigen bisherigen Resellern und für grosse Kosten beim Rest. Angesichts der harten Zeiten müssten Reseller eben ihre «Value Proposition» zum Kunden verbessern, rechtfertigt Simon die Re-Zertifizierung des Sun-Channels. «Wir haben nun in der Schweiz sicher weniger, aber dafür bessere Partner», so Simon. «Es gibt weniger Projekte im Markt und mehr Player, die darum kämpfen», sagt der Leiter eines
Sun-Partners. Dass der Kampf teilweise mit harten Bandagen geführt wird, erstaunt angesichts der Situation nicht weiter. (hc)