Am diesjährigen Sun-Network-Event in San Francisco standen zwei Initiativen im Vordergrund. Sehr high-endig ist N1, Suns ehrgeizige Server- und Storage-Management-Architektur für Datencenter. N1 soll es ermöglichen, sowohl Server als auch Storage-Systeme zu virtuellen Pools zusammenzufassen.
Sun hat die gegenwärtige Runde um die Vorherrschaft im Storage-Management-Markt verpasst, in der sich vor allem
HP und
EMC gerade ein Rennen darum liefern, wer zuerst praxistaugliche Lösungen ausliefern kann, mit denen auch die Produkte von anderen Herstellern wirklich verwaltet, und nicht nur überwacht werden können. Ende 2002 und im Laufe des nächsten Jahres sollen Suns Virtualisierungslösungen, die Infrastruktur von N1, ausgeliefert werden, so dass Sun dann wenigstens in der nächsten Runde mitmischen könnte.
Helllila PCs
Zuerst wurde aber Suns neuester Plan enthüllt, mit dem der Unix-Spezialist endlich auch im Desktop-Bereich ein ernsthafter Player werden möchte. Erreichen will man dies mit einem Linux-basierten Billig-PC, den McNealy in seiner Eröffnungsrede, in Anlehnung an die White-Box-PCs, als «Light Purple Box» bezeichnete. Anvisiert werden damit, zumindest anfangs, aber weniger die eigentlichen Büroarbeitsplätze, sondern eher «Blue Collar»-Arbeitsplätze in Call-Centern, Schulen und Verwaltungen.
Ein Preis für den Linux-PC wurde noch nicht genannt. Er soll mit einer kompletten Software-Ausstattung, bestehend aus Suns «Staroffice» und Software von verschiedenen Open-Source-Projekten wie Mozilla (Browser), Openoffice, Evolution (E-Mail-Client) and GNOME ausgeliefert werden. Ein spezieller Punkt: User werden sich mit einer «Java Card» einloggen können, was vor allem die Sicherheit stark erhöhen soll.
Auf den Markt kommen dürfte der Sun-PC Anfang 2003 (Genaueres wurde noch nicht gesagt), Sun Partner sollen aber schon bald in den iForce-Zentren ein Auge auf erste Prototypen werfen können. (hjm)