Bisher hat sich
HP, verglichen mit anderen grossen US-Herstellern wie Sun,
Dell oder
Oracle, immer stark damit zurückgehalten, die Konkurrenz verbal anzugreifen. Die «neue» HP scheint sich jetzt ein ganz anderes Image zulegen zu wollen.
An einer zweitägigen Konferenz für seine Channel-Partner auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent hat
HP, wie das US-Channelmagazin «VARBusiness» berichtet, Töne angeschlagen, wie sie die versammelten Channel-Partner in dieser Schärfe von HP seit vielen Jahren nicht mehr gehört haben. Als drastischstes Beispiel habe Jim Milton, der die Enterprise Systems Group in Nord- und Südamerika leitet, ganz zum Schluss Dell sogar als «scum suckers» bezeichnet – ein Ausdruck, den wir hier gar nicht übersetzen wollen.
Am meisten Beachtung fand allerdings die Rede von HP-CEO Carly Fiorina. Deren persönliche Anwesenheit an einem Channel-Event war wohl ein psychologisch geschickter Schachzug. Denn vor allem auf dem nordamerikanischen Kontinent sind HP-Partner noch stärker verunsichert über HPs neues Verhältnis zum Channel als in Europa.
Die HP-Chefin hob in ihren Ausführungen die Vorzüge von HPs neuem Channelprogramm Partnerone hervor und nahm sich dann hauptsächlich
IBM zur Brust. HPs Art, mit Partnern umzugehen, sei überlegen, denn IBM «ist ein Unternehmen, das ganz allein dadurch definiert ist, wohin IBM selbst gehen will und was es nach seinen eigenen Bedingungen für andere tun könne».
Auch Sun kriegte sein Fett weg. Jack Novia, General Manager HP Services, scheint dabei den Boss von Sun ganz speziell auf dem Kieker zu haben: «Ich werde persönlich nicht ruhen, bis ich den letzten Nagel in Scott McNealys Sarg geschlagen habe.» (hjm)