SAP pflügt
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/05
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/05
Der Einstieg von SAP und Microsoft in das Geschäft mit KMU-Business-Software bewegt bereits jetzt wesentlich mehr, als manche wahrhaben wollen. Die Schweizer Software-Industrie wird umgepflügt.
Microsoft ist vorsichtig und ungewohnt schweigsam. Offensichtlich hat man am Schweizer Hauptsitz in Wallisellen gehörigen Respekt vor dem unübersehbaren Channel-Konflikt. Zu Recht, denn die Tatsache, dass Microsoft mit Navision die bisher so treuen Software-Partner direkt konkurrenziert, lässt sich nicht wegreden.
Ganz anders SAP: Mit ungeheurer Wucht prescht der Walldorfer Riese in den KMU-Markt. Fehlende Entwicklungskapazitäten werden mit Partnerschaften (Pebe, Simultan) kompensiert. Dass das SAP-Paket Business One noch wenig ausgereift ist, scheint zudem die Walldorfer nicht daran zu hindern, in rasender Eile einen kompetenten Channel aufzubauen.
In den nächsten zwei Jahren werden wir einen Krieg zwischen stolzen Lokalmatadoren wie Abacus und den Multis erleben. Dahinter steckt mehr als einfach der x-te Versuch der internationalen Software-Riesen in einem lukrativen Markt Geld abzuschöpfen.
Da ist die Frage nach der «Fertigungstiefe». Wie gross muss ein Software-Hersteller in Zukunft sein, damit er es sich leisten kann, alle Grundfunktionalitäten selbst zu entwickeln?
Der zweite Trend ist weniger offensichtlich, aber noch wichtiger. Viele KMU werden in Zukunft ihre IT anders beschaffen. Sie werden nicht mehr einzelne IT-Komponenten, wie etwa Beratung, Netzwerk oder Business-Software kaufen, sondern Lösungen mieten. Etwa so wie man heutzutage eine Lieferwagenflotte samt Service, Ersatzwagen und Reparaturen leasen kann und beim gleichen Lieferanten auch noch das Benzin günstiger einkauft.
Und wiederum scharrt SAP, diesmal im Verbund mit HP und Pragmatica, in den Startlöchern.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
Microsoft ist vorsichtig und ungewohnt schweigsam. Offensichtlich hat man am Schweizer Hauptsitz in Wallisellen gehörigen Respekt vor dem unübersehbaren Channel-Konflikt. Zu Recht, denn die Tatsache, dass Microsoft mit Navision die bisher so treuen Software-Partner direkt konkurrenziert, lässt sich nicht wegreden.
Ganz anders SAP: Mit ungeheurer Wucht prescht der Walldorfer Riese in den KMU-Markt. Fehlende Entwicklungskapazitäten werden mit Partnerschaften (Pebe, Simultan) kompensiert. Dass das SAP-Paket Business One noch wenig ausgereift ist, scheint zudem die Walldorfer nicht daran zu hindern, in rasender Eile einen kompetenten Channel aufzubauen.
In den nächsten zwei Jahren werden wir einen Krieg zwischen stolzen Lokalmatadoren wie Abacus und den Multis erleben. Dahinter steckt mehr als einfach der x-te Versuch der internationalen Software-Riesen in einem lukrativen Markt Geld abzuschöpfen.
Da ist die Frage nach der «Fertigungstiefe». Wie gross muss ein Software-Hersteller in Zukunft sein, damit er es sich leisten kann, alle Grundfunktionalitäten selbst zu entwickeln?
Der zweite Trend ist weniger offensichtlich, aber noch wichtiger. Viele KMU werden in Zukunft ihre IT anders beschaffen. Sie werden nicht mehr einzelne IT-Komponenten, wie etwa Beratung, Netzwerk oder Business-Software kaufen, sondern Lösungen mieten. Etwa so wie man heutzutage eine Lieferwagenflotte samt Service, Ersatzwagen und Reparaturen leasen kann und beim gleichen Lieferanten auch noch das Benzin günstiger einkauft.
Und wiederum scharrt SAP, diesmal im Verbund mit HP und Pragmatica, in den Startlöchern.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
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