Toshiba stürzt sich ins Hotspot-Geschäft

Toshiba bringt eine Niedrigpreis-Lösung für öffentliche WLAN-Hotspots auf den Markt. Als Standorte sind auch kleinere Lokationen wie Cafes angepeilt, wobei Toshiba die Back-end Services übernimmt – eine Chance für Reseller?

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/11

     

Der Markt für öffentliche WLAN-Hotspots weckt Begehrlichkeiten in der IT-Industrie. Diese öffentlichen Funknetzwerke, an denen sich Anwender über entsprechend ausgerüstete Notebooks, Tablet-PCs oder PDAs ins Internet einklinken können, werden nach der Meinung von Analysten bald wie Pilze aus dem Boden schiessen.
Vom erhofften Boom angelockt wurde nun auch Toshiba – und verfolgt dabei gleich ehrgeizige Ziele: Bis Mitte 2004, also in etwa einem Jahr, glaubt Toshiba Europe in Europa ungefähr 10’000 Toshiba-Hotspots aufstellen zu können. Das ist eine erstaunliche Zahl, wenn man bedenkt, dass im Moment auf der ganzen Welt erst rund 10’000 Hotspots existieren.
Manuel Linnig, der Pressesprecher der PC, Server und PDA-Abteilung von Toshiba Europe ist zuversichtlich, dass das Ziel nicht zu hoch gesteckt sei. Der Trend zu Hotspots verstärke sich immer mehr.

Notebooks fördern Hotspots – und umgekehrt

Bald schon würden ja fast alle Notebooks für den drahtlosen Internetanschluss ausgerüstet sein. Und Chipriese Intel, der mit seiner neuen Centrino-Architektur für Notebooks genau auf der WLAN-Schiene fährt, dürfte ebenfalls ein Interesse daran haben, die öffentlichen Hotspots mit Marketinganstrengungen zu fördern.
Toshiba hofft als Notebookhersteller auch auf den umgekehrten Effekt: Mehr Hotspots sollen die User dazu bringen, sich für die Anschaffung eines WLAN-fähigen und vor allem neuen Notebooks zu entscheiden.

Auch kleinere Standorte angepeilt

Als erstes werden Toshiba «Public Wi-Fi»-Hotspots in England installiert, aber bald schon will man gemäss Linnig auch im übrigen Europa, inklusive Schweiz, aktiv werden. Mögliche Standorte sind Flughäfen (die sind aber schon weitgehend besetzt), Bahnhöfe, Hotels, Kongresszentren, Cafés, Autobahnhaltestellen und andere. Anwender können die Gebühren per Coupon, Kreditkarte oder monatliche Gebühren bezahlen.
Toshiba glaubt, dass mit dem Einsatz seiner Lösung auch schon an kleineren Lokationen mit relativ wenig Verkehr ein Gewinn abfallen sollte. «Toshiba bietet eine Lösung zu einem Bruchteil des Preises der Konkurrenz an, was bedeutet, dass sich Orte vom kleinsten Café bis zum grössten Kongresszentrum die Einführung der drahtlosen Technologie leisten können», kommentiert Willem Poterman, General Manager von Toshiba’s EMEA Computer Systems Marketing Division.
Wie Manuel Linnig vorrechnet, sollten schon mit einer Handvoll Verbindungen pro Tag die Kosten zum Beispiel für eine kleine Installation in einem Hotel abgedeckt sein.

Partnerchancen

Für seine Hotspot Initiative setzt Toshiba auf Partnerschaften. Partner können neben grossen Telekoms und den Besitzern der Hotspot-Standorte auch lokale Händler und Reseller sein. Für diese eröffnet sich gemäss Toshiba die Chance, mit nur geringen Kapital- und Zeitinvestitionen eine neue Einnahmequelle zu erschliessen.
In diesem Fall wäre der lokale «Hotspot Operator» für den Verkauf und die Installation der Hardware sowie den Unterhalt vor Ort zuständig. Toshiba übernimmt die Verantwortung für die Back-end Services (z. B. Verrechnung) und den User-Support. Der lokale Operator wird am Gewinn aller von ihm aufgestellten Hotspots beteiligt. (hjm)


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