Information Lifecyle Management (ILM) ist das neuste Schlagwort der Storage-Industrie. Allerdings eines, das Sinn macht und Geschäftschancen eröffnet. Für einmal wird endlich nicht technologisch argumentiert. ILM bringt dem Kunden konkrete, geschäftliche Vorteile. Wichtig ist dabei vor allem ein Aspekt, der in den grossartigen Ankündigungen der Hersteller meistens untergeht: Es kommt Licht in den Datendschungel.
Durch die Grundlage von ILM, die Klassifizierung aller Daten, erhalten Unternehmen die Chance, einen Überblick über Menge, Art und Wichtigkeit ihrer gespeicherten Informationen zu gewinnen. Kosteneinsparungen, weil Unwichtigeres auf billigeren Systemen gespeichert oder sogar gelöscht werden kann, sind dabei der Zuckerguss auf dem Kuchen.
Allerdings ist die Storage-Industrie noch nicht ganz soweit – perfektes ILM ist noch Zukunftsmusik. Aber die Puzzlestücke sind vorhanden. Dazu gehören die Technologien wie iSCSI, Virtualisierung und Smart Switches, aber auch hierarchisches Storagemanagement, Content- und Dokumentenmanagement.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammenfügt werden. Die Vorteile von ILM überzeugen, die Nachfrage wird kommen. Die Frage ist, wer davon profitieren wird. Natürlich werden Hersteller im Direktgeschäft mitmischen und versuchen, sich den Löwenanteil am Business zu sichern. Aber Channelplayer können dagegenhalten.
Die Voraussetzung ist, dass sie genügend Hirnschmalz – sprich Experten – mitbringen. Sie sollten also entweder selbst genug gross sein, oder enge Partnerschaften mit Spezialisten eingehen. Der Channel hat zudem zwei zusätzliche Pfeile im Köcher. Erstens müssen für ILM fast naturgemäss plattform- und herstellerübergreifende Pakete geschnürt werden.
Und zweitens definieren die Hersteller das Konzept wieder einmal – wie schon bei der Virtualisierung – nur sehr schwammig. Wer es schafft, das Konzept ILM in die Sprache seiner Kunden zu übersetzen, hat schon mal einen Vorsprung.
Hans Jörg Maron
Redaktor