Komplexe Internetattacken grassieren

Im Internet Security Report zieht Symantec Bilanz über das digitale Ungeziefer, das da kreucht und fleucht in den Weiten des Internets.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/18

     

Das Jahr begann mit einem Paukenschlag: In den ersten Tagen des Januars 2003 zog mit Sobig gleich ein besonders aggressives digitales Ungeziefer seine Spur der Verwüstung durch das Internet. Und die erste Version von Sobig – der Virus beschäftigte die Systemoperatoren in den darauffolgenden Monaten noch in diversen weiteren Neuauflagen – zeigte auch gleich auf, in welche Richtung die Virenentwicklung in diesem Jahr treiben wird.
Die grössten Bedrohungen gingen 2003 von komplexen digitalen Schädlingen (Blended Threats) aus, zieht der jüngste von Symantec veröffentlichte Internet Security Report Bilanz. Komplex deshalb, weil diese Viren und Würmer jeweils mehrere Angriffstaktiken kombinierten, um ihre unheilbringende Fracht in einem Netzwerk auszuladen. Und Sobig war an vorderster Front dabei.
Gemäss der Top-Ten-Viren-Liste des Antiviren-Software-Herstellers Sophos tauchten teilweise gleich mehrere Sobig-Abkömmlinge in der Rangliste auf.

Kleineres Zeitfenster

Berücksichtigt man, dass die Sobig-Attacken und der Blaster-Wurm im August Hochkonjunktur hatten, dürfte die von Symantec beschriebene Tendenz in der zweiten Jahreshälfte weiter zunehmen. Bereits im Vergleich des ersten Halbjahres 2003 mit der Vorjahresperiode hat der Antivirensoftware-Hersteller eine Zunahme bei den kombinierten Attacken von 20% festgestellt.
Die Ergebnisse des Internet Security Threat Report stammen aus über 20’000 Netzwerk-Überwachungssensoren in über 180 Ländern, wie das Unternehmen erklärt.
Symantec hat bei der Analyse der Daten entdeckt, dass das Zeitfenster, um Softwarelecks zu stopfen, immer kleiner wird. Insbesondere Symantec selbst wird sich ob dieser Erkenntnis freuen, da sie die schlagenden Argumente für den Einsatz der eigenen Security-Software liefert.

Datendiebstahl

In 64% der Fälle nutzt eine Attacke ein Leck aus, das nicht älter als ein Jahr ist. Kaum Überraschungen ergeben sich bei der Analyse, welche Software am meisten für Attacken herhalten muss. Microsoft Internet Information Server und Internet Explorer werden von Symantec auch künftig als gefährdet eingestuft.
Besorgniserregend ist die Einschätzung des Security-Softwareherstellers, dass neben verteilten Denial of Service-Attacken künftig das Klauen von vertraulichen Daten zunehmen wird. Einen ersten Vorgeschmack hat hier der Anfang Juni entdeckte Schädling Bugbear.B gegeben.
Informationssicherheit werde eines der wichtigsten Themen für Firmen im 21. Jahrhundert, resümiert Symantec – und hofft auf klingelnde Kassen. (map)


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