Für Firmenkunden ab 20 PC-Arbeitsplätzen, die IP-Telefonie in Betracht ziehen, preist die riesige T-Com unter dem Namen «Netphone» die «E-Phone»-Software der kleinen Zürcher Firma Media-Streams an. Gegen alle Hersteller der Welt, erzählt der Media-Streams-CEO Erich Gebhardt (Bild) mit berechtigter Genugtuung, hat seine Firma im letzten September den Deal mit der Festnetz-Tochter der Deutschen Telekom gewonnen.
T-Com glaubt, erzählt Gebhardt, dass das «Netphone» ab diesem Sommer auf dem Markt richtig greifen wird. Rund 2800 Account Manager werden sich, sobald alle ihre Schulung absolviert haben, um den Verkauf des Produkts kümmern. Das dürften nicht viele 20-köpfige Schweizer Firmen von sich behaupten können.
Nur über Partner
Der deutsche Markt wird laut Gebhardt in den nächsten zwei bis drei Jahren der Hauptfokus von Media-Streams sein: «Wir investieren massiv im Ausland.» Aber auch in der Schweiz sind die Zürcher, die nur über Partner verkaufen, nicht untätig. Schliesslich gilt es, eine gute Marktposition zu verteidigen. Bei reinen VoIP-Neuinstallationen, so schätzt Gebhardt grob, soll Media-Streams einen Anteil von gegen 50% haben.
Partner in der Schweiz sind Bison Systems und Webcall als Competence Center. Zu den Vertriebspartnern gehören unter anderem
T-Systems Schweiz und
Swisscom Enterprise Solutions.
Bündel für kleinere Schweizer Unternehmen
Eigentlich ist E-Phone für mindestens mittelgrosse Unternehmen konzipiert. An der Internet Expo hat Media-Streams nun aber auch ein Bündel vorgestellt, das aus einer Zusammenarbeit mit
HP und
Microsoft entstanden ist und vor allem auf eine kleinere KMU-Kundschaft mit 5 bis 25 Arbeitsplätzen zielt. Die Lösung beinhaltet einen HP-Server, den Microsoft Small Business Server 2003, die E-Phone- und Microsoft Outlook-Lizenzen, USB-Telefonhörer und eine ISDN-Karte. (hjm)
E-Phone
E-Phone von Media-Streams ist eine reine Software-Lösung für die IP-Telefonie und für Firmen mit einem hohen Anteil von PC-Arbeitsplätzen gedacht. Die Grundidee ist, dass die Telefonie in das Mailsystem einer Firma integriert wird. Dieses wird so zum Kommunikationszentrum. Voraussetzung ist ein Mailserver. Gegenwärtig werden Outlook/Exchange und Lotus Domino unterstützt. Noch in diesem Sommer sollen die Serverdienste von E-Phone auch auf Linux portiert werden.
Für Orte, an denen ein Telefonanschluss gebraucht wird, aber kein PC vorhanden ist lassen sich auch «normale» VoIP-Telefone einbinden. In der Testphase befindet sich übrigens gegenwärtig auch ein Gerät von
Zyxel, das E-Phone-Telefonie über WLAN ermöglichen wird.