Die Terminpläne für das
Microsoft Business Framework (MBF) sind über den Haufen geworfen worden. Noch im März hiess es, dass das Fundament für Geschäftsapplikationen bereits Anfang 2005 auf den Markt kommen werde.
Mit dem MBF will Microsoft eine Softwarebasis schaffen, auf der Dritthersteller mit ihren ERP-Lösungen aufsetzen und damit branchenspezifische Erweiterungen bereitstellen können. Für den ERP-Markt im KMU-Umfeld besitzt dieses Konzept einige Sprengkraft, da es die Rolle der Dritthersteller völlig neu definiert.
Gegen Ende März in Interlaken, anlässlich der eigenen Hausmesse Xdays, stellte Microsoft das MBF bereits für Anfang 2005 in Aussicht. Man wollte das Software-Rahmenwerk zusammen mit der nächsten Version der Entwicklungsumgebung Visual Studio 2005 und der kommenden Version der SQL-Server-Datenbank auf den Markt bringen.
Letzte Woche machte nun Darren Laybourn, der verantwortliche Microsoft-Manager, gegenüber dem Branchenblatt «CRN» die Aussage, dass man sich mit dem Framework am Zeitplan der kommenden Version von Windows (Codename «Longhorn») sowie der dazugehörigen Visual Studio-Entwicklungsumgebung (Codename «Orcas») orientieren werde.
Als Termin für die Finalversionen von «Longhorn» und «Orcas» gilt 2006. Demnach ergibt sich eine Verschiebung um mehr als ein Jahr. Der Grund liegt im neuen Filesystem WinFS, das mit der neuen Windows-Version eingeführt und beim MBF übernommen werden soll, wie Stefano Santinelli, Developer & Platform Group-Manager bei der hiesigen Microsoft-Niederlassung, erklärt.
Die rund 30 bestehenden Pilot-Softwarehersteller, die bereits dabei sind, ihre Lösungen zu entwickeln, werden diese Umstellung mitmachen, führt Santinelli weiter aus. Eine Betaversion des Business Framework, mit dem die interessierten Dritthersteller ihre Entwicklungen beginnen können, werde erst Ende nächsten Jahres erscheinen. (map)