Die marode IT-Dienstleistungstochter von
Siemens, Siemens Business Services (SBS), wird möglicherweise mit dem Hardware-Anbieter
Fujitsu Siemens Computers (FSC) zusammengelegt. Das berichtet das deutsche Wirtschaftsmagazin «Wirtschaftswoche» unter Berufung auf SBS-Arbeitnehmerkreise. Fujitsu Siemens ist ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Siemens und des japanischen Fujitsu-Konzerns. Kommt es tatsächlich zur erwähnten Verschmelzung, sollen gemäss Wirtschaftswoche nur die für Siemens arbeitenden SBS-Bereiche in den Mutterkonzern rückintegriert werden. Es entstünde damit ein weiterer schlagkräftiger Grosskonzern, der Hardware (FSC), Software und IT-Services (SBS) aus einer Hand bieten könnte.
Über die Zukunft von SBS wird schon länger kräftig spekuliert. Der jetzige SBS-Chef Adrian Hammerstein war zuvor Präsident und CEO von
FSC. An der Spitze von Siemens steht seit Ende Januar Klaus Kleinfeld, der als gnadenloser Sanierer bekannt ist.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 machte SBS einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro, 24 Prozent stammen dabei aus Siemens-Geschäften. Seit dem vierten Quartal 2004 schreibt die Service-Tochter – übrigens als einziger der zwölf Konzernbereiche – rote Zahlen. Siemens hatte bereits mehrfach Änderungen bei SBS angekündigt. Die Rede war unter anderem von einer Aufspaltung der Dienstleistungstochter und dem häppchenweisen Verkauf der Unternehmensteile.
Es stellt sich aber auch die Frage, was Fujitsu zu so einem Deal zu sagen hat, die haben nämlich auch eine Serviceorganisation. Insider geben zudem zu bedenken, dass so ein Geschäft FSC finanziell zerreissen könnte. SBS verweist darauf, dass Siemens das Konzept für die SBS-Zukunft «in wenigen Wochen vorlegen» wolle. Die SBS-Betriebsräte sollen, wie es heisst, am 17. Februar über das Konzept informiert werden. Es bleibt spannend. (sk)