Beim Besuch von Computerchiphersteller
Intel an der Cebit 2006 wurde einem klar, dass sich Intel nicht nur mit der Produktion und Entwicklung von Halbleitern zufrieden gibt. Denn nebst dem Kerngeschäft findet die Weiterentwicklung und der Ausbau der Viiv-Technologie ebenso viel Platz innerhalb der Unternehmensstrategie.
Intel stellte Systeme auf Basis der Viiv-Technologie von verschiedenen Herstellern im Januar 2006 erstmalig vor. Mittlerweile stieg nicht nur die Anzahl der Viiv-zertifizierten Systeme, sondern es sitzen auch schon über achtzig Content-Anbieter mit im Boot und ermöglichen es dem Kunden, so simpel wie nur irgend möglich auf zahlreiche Angebote wie Filme, Fernsehsendungen, Musik, Games und Fotos direkt vom Wohnzimmer aus zuzugreifen - gleichzeitig in verschiedenen Räumen.
Viiv-Zertifikat
Um ein ViiV-Zertifikat zu bekommen, muss im Desktop-Bereich ein Pentium D oder ein Pentium Extreme und im Notebook-Bereich ein Core Duo Prozessor zum Einsatz kommen. Zusätzlich muss von
Microsoft das Betriebssystem Windows Media Center Edition 2005 installiert sein. Hinzu kommt noch die Netzwerkfunktionalität, über die das System verfügen muss - ob drahtgebunden oder drahtlos spielt dabei keine Rolle.
Im Laufe dieses Jahres wird die stetig wachsende Plattform über zusätzliche Features verfügen, welche die Einrichtung eines Heimnetzwerkes vereinfachen soll und die Übertragung digitaler Inhalte vom PC auf andere Geräte ermöglichen.
Video-on-Demand-Portal
Die jüngsten Viiv-Portal-Neuzugänge präsentierte Christian Morales, Vice President der Sales and Marketing Group sowie General Manager für
Intel EMEA, an der Messe in Hannover voller Stolz. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit der Pro-Sieben-Sat.1-Gruppe. Die Privatsender starten im zweiten Quartal des Jahres das neue Video-on-Demand-Portal «Maxdome.de», von wo aus man Filme, Komödien und Serien downloaden kann. Hier arbeiten beide Unternehmen noch an der Zertifizierung des Dienstes für die Viiv-Technologie, um die Bedienung über Fernseher und mit der Fernbedienung sicherzustellen.
«In2Movie» ist ein weiteres Download-Portal für Filme, das aus einem Joint Venture von Warner Bros. und dem Bertelsmann-Unternehmen Arvato Mobile hervorgeht.
Car-Infotainment
Aber nicht nur das digitale Zuhause will
Intel weiter erobern, sondern ebenfalls unser zweites Wohnzimmer - das Auto. Hierfür soll zusammen mit dem Auto-Sytem-Entwickler Harman/Becker eine offene Plattform für Car-Infotainment entstehen.
Digitale Audio- und Videowiedergabe, Navigation, Sicherheit und Fahrkomfort sollen auf Intel-Technologie basieren und ein Minimum an Platz benötigen. «Ziel ist es, einen Computer in die üblichen DIN-Fächern im Auto verschwinden zu lassen», sagt Intel PR Manager Mike H. Cato zu IT Reseller. Die Vision von Martin Hagger, Intel Country Manager Schweiz und Österreich: «Es soll soweit gehen, dass das Auto erkennen kann, wer gerade einsteigt. Entsprechend würden dann die nötigen Applikationen geladen und in der Reihenfolge der programmierten Prioritäten angezeigt werden.»
Erste Produkte schon 2007
Diese Entwicklung soll nicht nur dem Kunden Vorteile bringen, sondern auch die Garage kann sich auf erweiterte Service, und Diagnosemöglichkeiten freuen. Voraussetzung für das Gelingen des Projekts ist ein gemeinsamer Standard. «Im Moment arbeiten wir mit BMW zusammen an der Definition eines solchen. Allerdings müssen weitere Autohersteller mit einbezogen werden und genau das tun wir im Moment», so Cato. Ein aufwendiger Prozess findet mit den einzelnen Autoherstellern über Standardisierung und nötige Schnittstellen statt. Laut Cato ein aufwendiger Prozess, der viel Kriterien vereinen muss. Trotzdem sollen schon 2007 die ersten Car-Infotainment-Produkte auf Intel-Basis auf den Markt. (sm)