Hyperchannel: Verwirrung und Expansion

Mit welchen Leuten von Hyperchannel man auch immer spricht, der Optimismus fällt auf. Aber auch Widersprüche.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/04

     

Im August wollen die Hyperchannel-Leute auch ein Trade-Hub in der Schweiz aufbauen. Vorläufig wird aber noch am Team im ungleich wichtigeren Markt Deutschland gebaut. Leiter ist Stefan Schimansky (wenn der Name nicht ein gutes Omen ist!). Das Headquarter befindet sich in Frankfurt, per 1. April soll eine Niederlassung in München entstehen und Anfang April will man in Deutschland mit einer eigenen Website aktiv werden. Schimansky verriet uns einige Zahlen: Distributoren sollen pro Transaktion über das Hub ca. vier bis sieben Dollar berappen, der Betrag soll mit steigenden Transaktionen allerdings sinken. Die Miete für einen eigenen Webshop soll einen Reseller ca. 3000 Dollar jährlich kosten. Ab März will Hyperchannel sein Konzept mit einer grossen Marketing-Offensive bekannt machen.

Actebis an Bord?

Gemäss Schimansky habe Actebis als erster multinationaler Disti zugesagt, sich am Trade-Hub zu beteiligen. Allerdings wolle der Disti keine Preisvergleiche mit anderen Distributoren zulassen. Actebis-Partner werden auf dem Hub ausschliesslich mit Actebis zu tun haben. Auch Compaq und HP wären auf dem Hub präsent, würden aber ebenfalls keinen Preisvergleich zulassen, so der Deutsche. Schimansky findet die «Vermietung» von Webstores an Reseller zentral: «Das Hyporium-Hub ist für kleinere und mittlere Reseller eine Überlebenschance. Der Reseller kann seinen Kunden einen Real-time-Hub bieten. Dort kann er auch zusätzliche Dienstleistungen verkaufen.»

Eine Schweizer Site für IT-Ausschreibungen

Markus Eberli von der Netauc AG (in Gründung) bäckt kleinere Brötchen als die Leute von Hyperchannels. Doch auch er hat interessante Pläne. Aus der Abwicklung von Abverkäufen für Business-Partner entstand die Idee einer Plattform für Ausschreibungen von IT-Bedarf. In der reinen Business-to-Business-Plattform sollen sich Ausschreiber (Behörden, Firmen) mit Anbietern (IT-Resellern) treffen. Der Nachfrager postet sein Bedürfnis auf der Site, worauf die Anbieter Angebote einreichen. Die Infrastruktur für seine Site will Eberli von der bereits bestehenden Auktions-Site netauc.com übernehmen. (hc)

Konzept Trade-Hub

In der Website eines Trade-Hubs vereinen sich die Angebote von verschiedenen Distributoren. Reseller bekommen so einen zentralen, virtuellen Einkaufsort. Je nach den Wünschen der Distributoren sollten sofortige Preisvergleiche und Informationen über Lagerbestände möglich sein.
Reseller können sich gegen eine jährlich Gebühr (im Moment ist die Rede von ca. 3000 Dollar - das erste Jahr gratis) einen eigenen Webladen mit den gespiegelten Daten der Distis erstellen und hosten lassen. Hersteller «füttern» das Hub mit technischen Daten.


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