Das Druckerzubehör-Unternehmen Ecomedia hat die Neuheit eines Selbstbedienungsterminals als Unterstützung des Fachhandels lanciert. Der POS (Point of Sales) Ecoguide besteht aus einem verstauten PC mit Bildschirm und Zubehör wie Maus und Drucker, auf Basis der selbstentwickelten Software. Damit können nun auch Endkunden auf ein Sortiment von über 6000 Artikeln zugreifen wie Tinten, Toner, Papier, Farbbänder, Faxrollen und Datenträger. Mit ein paar einfachen Klicks findet der Kunde selber das passende Zubehör zu über 40’000 Druckermodellen mit Produktebeschrieb, Foto, Verkaufspreis und, wenn im Laden vorhanden, den genauen Regalplatz des gesuchten Produktes. Der Hersteller verspricht einfache Suchhilfen für die Kunden, ohne Verkaufspersonal oder das mühsame Blättern in Katalogen. Sollte das gewünschte Produkt nicht im Laden verfügbar sein, generiert das Terminal eine Bestellung. Die abgeschlossene Bestellung wird automatisch gedruckt. Der Kunde bezahlt an der Kasse und erhält den bestellten Artikel innert Tagesfrist nach Hause geliefert, oder er kann ihn im Laden abholen.
Erste Geräte sind bereits integriert
Das POS-Terminal sei laut
Ecomedia bereits in allen Office-World-Filialen installiert, eigne sich vor allem aber für kleinere Fachhändler und Papeterien. Gerade diese kleinen Händler mussten sich bisher stark einschränken. Dies führte auch zur Entwicklung des Ecoguide, der seit einigen Jahren bei den Retailern im Einsatz sei. «Der Ecoguide hat sich hinter der Thecke bewährt und steht mit dem POS-Terminal nun auch den Endkunden als zusätzlicher Service zur Verfügung. In Ländern wie den USA haben sich solche POS-Stationen bewährt, und diese Nachfrage sehen wir auch bei uns», sagt Sandra Hurter-Plattner, Leiterin des Marketings von Ecomedia
«Die Zahl des Angebots explodiert mit dem Ecoguide-POS», sagt Hurter. Es sei ausserdem schwierig, das spezifische und schnellebige Sortiment immer auf dem neusten Stand zu halten und praktisch unmöglich, für alle Produkte genügend Platz bereit zu stellen, «Der Druckermarkt wächst beständig, täglich erscheinen Neuheiten auf dem Markt», sagt sie. Der POS Ecoguide löse beide Probleme auf einmal. Das Sortiment in seiner ganzen Breite und Tiefe sei ständig aktuell bei gleich bleibender Ladenfläche und stetiger Verfügbarkeit ähnlich wie bei einem Webshop.
Die Konkurrenz schläft nicht
Auch die Konkurrenz mag die Idee. «Ecomedia zielt damit auf das klare Segment des Endkunden», sagt Swissparts-Gründer, Inhaber und CEO Markus Koch. So genau haben sie das nicht und es sei auch nicht geplant. «Ich sehe das Terminal von
Ecomedia als gute Ergänzung des Marktes, den wir vom Grosskunden bis zum Endkunden mit unserem Webshop abdecken.» Koch sagte weiter, dass er an den Erfolg von Ecomedia glaube, doch dass
Swissparts kein Interesse habe, diese Idee zu kopieren: «Das wäre langweilig, und wir haben ein gutes Verhältnis mit der Branche, das man nicht so leichfertig aufs Spiel setzt.»
Die Ecomedia-Konkurrenz wie Swissparts setzt vor allem auf ihre Internet-Präsenz, die seit Jahren besteht, mit dem Vorteil der besseren Übersicht und Einfachheit gegenüber dem reinen Retail, die allerdings einen physischen und digitalen Zugang erfordert. Die Webshops sind jedoch einfach und schnell ausbaufähig, womit einige Unternehmen aber noch hadern. Auch Swissparts kam mit der Entwicklung von neuen Angeboten nicht wie gewünscht vorwärts. «Wir planen, den Webshop definitiv in den nächsten sechs Monaten mit einem Konfigurator zu erweitern, um damit unsere ganzen Bereiche abzudecken.»
Ecoguide nur über Partnerschaft
«Theoretisch können die Retail-Firmen ja das Gleiche tun, indem sie dem Kunden einen PC im Laden als POS-Terminal zur Verfügung stellen», sagte Koch. Hurter widerspricht: «Wir haben vieles für den Kunden vereinfacht, etwa die Bildersuche.» Laut Koch werde bei
Swissparts bereits in den nächsten Wochen ein «Drop-Shipment» eingeführt, damit Verkäufer ihren Kunden eine Webshop-Bestellung direkt nach Hause anbieten können. Der Haken beim POS Ecoguide ist ein dafür nötige Partnerstatus bei
Ecomedia. Um diesen zu erlangen, müsse der Hauptteil des Umsatzes mit Druckerzubehör bei Ecomedia bezogen werden. Genaue Prozent-Zahlen konnte Hurter nicht bekanntgeben, es seien um die 80 Prozent des Umsatzes mit Tinten, Tonern und Papier. (mro)