Während
Sony vor zwei Wochen seinen ersten Organic-Light-Emitting-Diode-(OELD-)TV vorgestellt hat, präsentierte
Mitsubishi auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas erstmals einen Laser-Fernseher. Ähnlich wie TVs mit OLED-Technologie soll auch der Laser-Fernseher ein deutlich besseres und leuchtenderes Bild hervorzaubern. Der Laser-TV kann im Vergleich zu herkömmlichen HD-LCD-TVs mehr als doppelt so viele Farben darstellen. Laut Aussage des Herstellers erreicht das Gerät damit rund 80 Prozent des vom Menschen wahrnehmbaren Spektrums. Bereits vor einem Jahr prognostizierte Universitätsprofessor Karsten Buse von der Universität Bonn, dass Laser-TVs bereits Ende 2008 auf den Markt kommen könnten. Die Bonner Uni ist massgeblich an Entwicklungen im Bereich der Laserphysik beteiligt. Durch die Forschungsergebnisse der Bonner Physiker konnten die Produktionskosten für laserbasierte TV-Geräte entscheidend verringert werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der relativ preisgünstigen Herstellung von veredelten Kristallen, die das unsichtbare Infrarotlicht von Halbleiterlasern kostengünstig in sichtbares farbiges Laserlicht umwandeln können. «Ein normales TV-Gerät kann nur etwa 50 Prozent aller Farben darstellen, die unser Auge sehen kann. Bei Laser-Displays liegt dieser Wert bei rund 90 Prozent. Das ist ein signifikanter Unterschied», sagt Buse. Als weiteren Vorteil nennt der Physikprofessor auch die räumlichen Auflösungsmöglichkeiten. So lasse sich durch den leicht bündelbaren Laserstrahl eine extrem hohe Pixeldichte erreichen, was vor allem für zukünftiges HD-Fernsehen von grossem Vorteil sei. Als Vorreiter auf dem Markt gelten Mitsubishi und
Samsung. Als Laserhersteller, der an der Entwicklung neuer Prototyp-Geräte beteiligt war, fungierte unter anderem das US-Unternehmen Novalux. Mitsubishis Laser-TV soll nun erstmals auch eine 3D-Darstellung des Bildes ermöglichen. Zudem sind wie erwähnt die Herstellungskosten günstiger und der Stromverbrauch geringer als bei konventionellen LCD- oder Plasma-TVs. In den USA sollen erste Geräte noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Als nächstes will man die Lasertechnologie auch in Projektoren nutzen. Da sehr kleine Baugrössen möglich sind, könnten auch Handys, PDAs und Kameras damit ausgestattet werden. (Susann Klossek)