Die Swiss Interactive Entertainment Association (SIEA) hat die Schweizer Marktzahlen für das Geschäftsjahr 2007 für Spielkonsolen sowie Video- und Computerspiele veröffentlicht. Der Umsatz von Hard- und Software sowie Zubehör ist laut Media Control, die die Zahlen erheben, im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent von 300 auf rund 420 Millionen Franken angestiegen. Die SIEA spricht von einem Rekordjahr für die hiesige Entertainment-Branche.
Microsoft schwächelt
Als Gründe nennt der Verband ein herausragendes Weihnachtsgeschäft und die Erschliessung neuer Marktsegmente durch neue Konsolengenerationen und innovative Spiele. «Die Branche zeigt neue Dimensionen im Gaming auf und bietet neu Möglichkeiten wie zum Beispiel High-Definition-Gaming und Video, Online-Gaming sowie Chat und Messaging über die Konsolen», sagt Peter Züger (Bild), Vizepräsident SIEA und bei
Microsoft in der Home- und Entertainment-Division tätig. «Der Trend bei der jüngsten Spielkonsolen-Generation geht somit klar in die Richtung hochleistungsfähiger Multimediageräte.» Besonders fest installierte Konsolen wurden deutlich stärker nachgefragt als in den Vorjahren. Nach dem Höhenflug der portablen Spielkonsolen liegt der Marktanteil der fest installierten nun wieder bei 51,3 Prozent. Gesamthaft gingen 530’000 Konsolen über die Schweizer Ladentische. Mit einem Marktanteil nach Stückzahlen von 52,2 Prozent alle Konsolen zusammen genommen liegt
Nintendo auf Platz 1 vor
Sony mit 42,1 Prozent. Nach Umsatz betrachtet liegt allerdings Sony mit 51,3 Prozent vor Nintendo mit 41,6 Prozent. Microsoft liegt auf Platz 3. Zwar bieten die Redmonder nur fest installierte Konsolen an, haben aber grundsätzlich Mühe, ihre Xbox 360 an den Mann zu bringen. Betrachtet man die Art der Konsolen getrennt, so steht Sony sowie stückzahlen- (53,8%) als auch umsatzmässig (58%) bei den fest installierten Geräten auf dem Siegertreppchen. Gefolgt von Nintendo (34,6%/29,2%) sowie Microsoft (11,6%/12,9%). Bei den Portablen konnte Nintendo mit der Wii eindeutig punkten und ist mit 68,9 Prozent Marktanteil nach Stückzahlen und 64 Prozent Umsatzanteil Konkurrent Sony mit der Playstation 3 davongerannt.
PC-Spiele nehmen ab
2007 hat der Handel rund 3,7 Millionen Video- und Computerspiele verkauft. Entsprechend der gestiegenen Nachfrage nach fest installierten Konsolen ist auch beim Spiele-Verkauf eine deutliche Trendumkehr zugunsten dieser Kategorie feststellbar. Der seit einiger Zeit anhaltende sukzessive Rückgang der PC-Spiele (23,1%) gegenüber den Konsolen/-portablen Spielen (76,9%) setzte sich weiter fort. «Für qualitativ hochstehende Games sind die Spieler nicht mehr auf den PC angewiesen», sagt Züger. Der Anteil Konsolenspiele zu portablen Spielen liegt bei 61,8 zu 38,2 Prozent.
Konsolidierung 2008
Nach dem starken Wachstum 2007 gehen Handel und Industrie für das laufende Jahr von einer Konsolidierung der Umsätze aus. Die SIEA schaut da etwas optimistischer in die Zukunft: «Die neuen Konsolen sind etabliert und einige Spiele-Highlights befinden sich in der Pipeline. Das Rekordjahr 2007 kann daher durchaus noch getoppt werden», sagt Züger. (Susann Klossek)