Die massiven Probleme der Banken machen auch vor der Banken-IT und den IT-Dienstleistern im Finanzsektor nicht halt. Dennoch scheint die Lage nicht so prekär, wie man vermuten könnte. Die SCIS-Tochter Comit sieht die Finanzkrise gar als Chance, auch wenn man die ganze Angelegenheit «sehr ernst nehme», wie CEO Marcel Walker erklärt. Trotz tieferen IT-Budgets und verstärkten Vorschriften, wie Frühwarnsysteme, hätten Unternehmen gute Chancen, die ein klares Bild davon haben, was sie anbieten wollen und was nicht.
Comit ist gut gerüstet
Walker sieht Comit hier sehr gut aufgestellt, da man marktgerechte Services anbiete. Ausserdem sei man als SCIS-Tochter gut positioniert und habe eine gute Organisationskultur im Rücken. Da Comit schon seit rund 30 Jahren im Markt sei, könne man zudem auf eine breite Kundenbasis zählen. Daher muss man die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Comit differenziert betrachten. Das Beratungsgeschäft leide momentan sicherlich, neue Mandate würden restriktiver vergeben. Das Betriebsgeschäft werde allerdings nicht tangiert.
Derzeit keine Auswirkungen der Krise
Als Schweizer Marktführer bei der Integration von Kernbankenlösungen verzeichne man keine negativen Auswirkungen im Kerngeschäft. Gerade die Regional- und Kantonalbanken haben gemerkt, dass man mit Standardlösungen die IT-Ausgaben reduzieren könne. So wird Comit laut Walker in nächster Zeit Avaloq bei der Baloise Bank SOBA, der Aargauischen und der Basellandschaftlichen Kantonalbank implementieren. Des weiteren haben die Bank der AXA Winterthur und die Avance-Bankengruppe (SwissRegioBank, Alpha Rheintal Bank und Bank
CA St.Gallen) die Comit mit der Integration von Finnova beauftragt. Und auch die Migrosbank setze im nächsten Jahr auf
Finnova.
Internationalisierung soll weitergehen
Auch die Internationalisierung will die Comit, trotz der Krise, nicht zurückschrauben. Vielmehr wolle man dort überproportional wachsen, so Walker. Man sei sich aber auch bewusst, dass man dafür ein grosses Durchhaltevermögen brauche. Heute sei jeder siebte Comit-Mitarbeiter in einer Niederlassung im Ausland tätig, in drei bis fünf Jahren soll es aber bereits jeder dritte sein. Einen weiteren Wachstumsmarkt sieht Walker bei den Versicherungen. Die Comit wolle auch dort präsent sein, wenn die Zeit reif ist für Standardlösungen. Trotz allem werde aber auch die Comit in den nächsten 12 bis 24 Monaten vorsichtig operieren. (Alina Huber)