Man kann alles immer auch als Chance sehen: Wirtschaftskrise, Nortel-Insolvenz und Versäumnisse der letzten Jahre sind für Jörg Hofmann, seit Februar Country Manager beim Netzwerk-Komponenten-Hersteller
Extreme Networks, Gründe für Optimismus: «Extreme Networks hat den hiesigen Markt in den letzten zwei Jahren gar nicht gross bearbeitet. Die Marktumstände sind jetzt genau richtig dafür.»
Hofmann, der zuletzt als Country Manager von Dimension Data für einen der wichtigsten Cisco-Reseller arbeitete, hat genaue Vorstellungen, wo er ansetzen will: «Cisco besetzt in der Schweiz 80 Prozent des Ethernet-Switch-Marktes. Jetzt, da die Unternehmen sparen, stehen die Chancen gut, dass einige zu uns wechseln.» Denn die Produkte von Extreme Networks seien bei vergleichbarer Leistung immer gut um einen Drittel günstiger als jene von
Cisco. Zudem fahre man eine offene Architektur, die weniger Abhängigkeit erzeuge und eine breitere Anwendung ermögliche. Klare, angriffige Worte, die zudem mit einer Werbekampagne verknüpft werden: «Other Networks suck», inhaltlich übersetzt: «Andere Netze nerven.» Wörtlich übersetzt «andere Netzwerke saugen». Nämlich Geld, Verwaltungsaufwand und Energie. Ist das nicht etwas gar selbstbewusst, dermassen auf Cisco zu schiessen? Hofmann winkt ab: «Wir können unsere Versprechen einhalten.» So seien die Betriebskosten aufgrund von patentierten Automatismen und nur einem einzigen, modularen Betriebssystem über die gesamte Switch-Familie wesentlich tiefer. Auch Energieeinsparungen sollen sich mittels Managementkonsole einfacher umsetzen lassen. Denn die Ports lassen sich gezielt ausschalten. Insbesondere die gezielte Abschaltung von Voip-Telefonen könne Unternehmen so Einsparungen in der Höhe von mehreren tausend Franken einbringen, so Hofmann
Branchenleader fehlt noch
Man ist also zuversichtlich, den Schweizer Channel weiter ausbauen zu können. Momentan vertreibt
Extreme Networks über Phonet. Aktive Reseller sind Deltanet,
Elcoma, Enforce, Netlan, Telekom & Netzwerk. «Wir hätten gerne zwei bis drei weitere Partner», erklärt Hofmann. In der Romandie wurde letzten Monat API als neuer Partner gewonnen. «Uns fehlt noch einer der Branchenleader, um auch die grossen Unternehmen der Schweiz bedienen zu können. Entsprechende Gespräche sind bereits im Gang», so Hofmann. Erst kürzlich hat
Swisscom Avaya, den globalen strategischen Partner von Extreme als Partner gezeichnet. Hofmann war bis Ende 2006 Chef von Avaya Schweiz. (Claudio De Boni)