Zum ersten Mal überhaupt in der jüngsten Geschichte des freien Telco-Marktes in der Schweiz kämpfen
Sunrise,
Cablecom,
Orange, VTX,
Colt und Co. Seite an Seite für tiefere Preise, wie die Zeitung "Sonntag" gestern schreibt. Die Swisscom-Konkurrenten hatten am 11. September gemeinsam einen Brief an den Comcom-Präsidenten Marc Furrer geschrieben, um diesen dazu zu drängen, bei der Zugangsregelung zum Swisscom-Kupferkabel die Rechenmethode zu wechseln. Statt mit Wiederbeschaffungspreisen sollte er bei der Preissetzung mit effektiven Kosten rechnen.
Die Nutzung des Kupferkabels hat sich aufgrund des steigenden Rohstoffpreises für Kupfer im letzten Jahr verteuert, die Swisscom-Kabel liegen aber seit Jahren abgeschrieben im Boden. Zwar hat Furrer letzte Woche den Preis für die Übernahme eines Haushaltsanschlusses von einst 31 auf inzwischen 18 Franken herabgesetzt. Die effektiven Kosten von
Swisscom würden aber in der Branche auf lediglich 14 Franken geschätzt, so "Sonntag".
Die vereinten Swisscom-Konkurrenten halten die Rechenmethode nach Wiederbeschaffungskosten für wettbewerbsfeindlich. Zwar beziehe sie sich nur aufs Kupferkabel, die Konkurrenz befürchtet aber, dass sie auch bei der Mitbenutzung der Glasfasernetze diskriminiert werde, die Swisscom in ihre bestehenden Kabelschächte einzieht. Um eine ähnliche Situation wie bei den Kupferkabeln bei den Glasfaserkabeln zu vermeiden, ruft Furrer alle Beteiligten nun erneut an den runden Tisch. SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer hingegen, schlägt laut "Sonntag" kurzerhand vor, das Glasfasernetz zu verstaatlichen. (sk)