Mrak ist nicht gleich Mrak


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/14

   

Amtlichen Meldungen war zu entnehmen, dass die Mrak Computer Service Basel GmbH Konkurs angemeldet hat. Wie unsere Recherchen ergaben, handelt es sich bei dem Unternehmen aber lediglich um einen Franchise-Partner von Mrak Arlesheim. Vincenz Mrak sebst war an Mrak Basel mit fünf Prozent beteiligt und erhebt gegen den Inhaber von Mrak Basel, Urs Ellenberger, schwere Vorwürfe. So soll Ellenberger seine Franchise-Gebühren (zwei Prozent vom Umsatz) nie bezahlt und Lieferanten dazu gebracht haben, ihm gegen Rechnung Ware zu liefern. Da Ellenberger seine Rechnungen nicht bezahlt habe, hätte dies nun den Konkurs nach sich gezogen. Ellenberger selber schulde Mrak circa 14’000 Franken und Mrak habe durch die Angelegenheit auch Aufträge verloren und Probleme mit seinen Lieferanten bekommen. Ellenberger selber wollte zum Hintergrund des Konkurses seiner Firma keine Stellung nehmen.
Wie Mrak dem IT Reseller gegenüber erklärte, werde er sich nie mehr auf einen neuen Franchise-Partner einlassen, es sei denn, dieser könne eine höhere Summe als Sicherheit hinterlegen. Mrak: «Schliesslich kann jemand nicht nur meinen Namen verwenden, sondern auch schaden.»
Mit Mrak Bern und Zürich stünde aber alles zum Besten. Die Firmen werden unabhängig von Mrak Arlesheim geführt. Mrak selbst hat schon früher schwerere Rückschläge hinnehmen müssen: «Bei einer meiner Firmen ist Ware in grossem Wert aus dem Lager verschwunden. Die Leute haben die Ware einfach über eine zweite Firma verkauft. Was sollte ich machen? Schläger senden? Ich bin kein Krimineller und ausserdem sind das arme Leute, das hätte nicht mal was genutzt. Zu Zeiten, als ich bis zu 25 Millionen Franken Umsatz machte, hatte ich Debitorenverluste bis zu einer halben Million. Jetzt geben wir die Ware nur noch gegen Cash oder Nachnahme, ausgenommen bei Behörden.»
Mrak wurden schon etliche Male die Lager geplündert. Als er, nach einem Raub von Ware im Wert von 500‘000 Franken, auf Verlangen der Versicherung einen Tresor anschaffte, wurde doch tatsächlich der Tresor mit CPUs im Wert von 200‘000 Franken geklaut! (hc)


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