IBMs dedizierte Webserver

Die unter dem Codename Pinehurst bekannt gewordene, nun aber prosaischer Netfinity A100 genannte IBM-Maschine ist ein sogenannter «schlanker» Server, der speziell auf die Bedürfnisse von Providern und Hostern ausgerichtet ist.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/07

   

Big Blue hat sich mit der Entscheid für schlanke Server mehr Zeit gelassen als die Kokurrenten Dell, Compaq und Hewlett-Packard. Das soll nun mit der Reihe der Netfinity A-Server wettgemacht werden: Das Unternehmen plant eine ganze Reihe von dedizierten Servern für das Aufsetzen von Webpages, das Beschleunigen des Datentransfers, die Speicherung von Informationen und das Betreiben von Firewalls.
Der jetzt vorgestellte A100-Server benutzt eine abgespeckte Version von Windows 2000 Advanced Server, der alle Features fehlen, die für das Web nicht unbedingt notwendig sind. Noch mochte sich Microsoft nicht dazu äussern, ob andere Hersteller diese Version ebenfalls einsetzen werden, Analysten gehen jedoch davon aus, dass wenn sich ein Hardwareproduzent auf die Microsoft-Software einlässt, die andern zweifellos folgen werden.

Gedränge im Markt für schlanke Server

Gegenwärtig forcieren sämtliche Hersteller ihr Angebot an schlanken Servern. Das ist nicht weiter verwunderlich, sagen die Marktforscher von IDC doch diesem Segment eine Vergrösserung von einer Milliarde Dollar in diesem Jahr auf elf Milliarde bis 2004 voraus. Auch wenn die schlanken Server erst nach den «PC»-Internet Appliances auf den Markt gekommen sind, ist das Gedrängel nicht kleiner. Dell bringt die neuen Powerapp Server, HP hat eine Speicher-Appliance angekündigt, die ganz direkt die entsprechenden, von IBM für später angekündigten Modelle konkurrenziert, Dell und Compaq verkaufen spezialisierte Maschinen, die den Datentransfer dadurch beschleunigen sollen, dass sie die Informationen mit Hilfe von Cache-Speicher «näher zum Benutzer» bringen. Selbst Firmen wie Micron und Gateway, die bisher kaum als Server-Hersteller bekannt waren, drängen auf diesen Markt.
Jim Gargan, Marketing Director für die Netfinity-Linie bei IBM meinte, die IBM Server werden Betriebssysteme von Microsoft und Novell, aber auch Linux benutzen. IBM habe daran gearbeitet, Linux schneller zu machen, damit das Opensource-System ebenfalls von den neuen Verfügbarkeits-Features profitieren könne.

Ein Server, der kaputte Hauptspeicher-Module «überlebt»


IBM will aber auch die «nicht schlanken» Server der Netfinity-Reihe verstärken. Noch in diesem Monat soll der neue Netfinity 4500 (Codename Assault) eingeführt werden, der sich vor allem dadurch auszeichnet, das er dank spezieller Software die Downzeiten auf ein Minimum verkürzt. So können etwa Kühler, Netzteil und Festplatten ausgewechselt werden, ohne dass der Server herunter gefahren werden muss, ein Feature, das die Konkurrenz allerdings ebenfalls bereits kennt. Im IBM-Server sollen nun aber auch Steckkarten bei laufender Maschine ausgetauscht werden können und die «Chipkill»-Technologie wird es ermöglichen, dass der Server selbst bei beschädigten Speichermodulen weiterarbeitet, so dass sie zu dem Zeitpunkt ersetzt werden können, wo es dem Administrator am günstigsten scheint. (fis)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER