Laut einem Bericht der "Washington Post" von Mittwoch haben
Microsoft und die US-Justiz nun Zeit bis 5. April erhalten, um einen Kompromiss zu finden. Der eigentlich auf diesen Dienstag angesetzte Entscheid war in letzter Minute von Richter Jackson verschoben worden.
Die Regierungsanwälte finden, so die Zeitung, vorerst weiterhin zu viele Schlupflöcher in dem Vergleichsangebot, das Microsoft letzten Freitag vorgelegt hatte. MS soll nun die umstrittenen Stellen neu erläutern. Es geht vor allem um den Grad der Öffnung von Windows, die Microsoft den OEM-Kunden zugestehen will, damit diese eigene Oberflächen oder Browser installieren können.
Zudem hat Microsoft zwar auch offeriert, bisher undokumentierte Entwicklerschnittstellen (APIs) von Windows offenzulegen. Unklar sind aber Fragen wie die, ob Microsoft dann auch darauf verzichtet, künftig neue undokumentierte APIs ins Betriebssystem zu bauen.
Andererseits: Sowohl im Browser- wie im Betriebssystem-Krieg hat MS doch schon längst gewonnen, also müssten sich die Anwälte eigentlich um die zukünftigen Schauplätze kümmern. Dann wären wir aber schon eher bei der Planwirtschaft. Das Aussitzen der ganzen Sache könnte sich jedenfalls für Microsoft gelohnt haben, wenn die unter Erfolgsstress stehenden Kläger jetzt einem schnellen Kompromiss zustimmen. (mvb)