"Desktop Video grösser als DTP": Häme für Apple

12. April 2000

     

Bei der Präsentation von Apples neuesten Video-Produkten in Las Vegas diese Woche liess sich Phil Schiller, Apples Vice President Product Marketing, vor der Presse zur Äusserung hinreissen, dass Desktop-Video bereits grösser als Desktop-Publishing sei. Zur Begründung nannte er die Zahl der Digital-Videokameras, die verkauften iMac DVs und die Zahl der iMac-DV-Eigner, die ihre Macs für Video nutzen (einer von drei in den USA).

Die kühne Gedankenkonstruktion brachte Schiller nun reichlich Fett von der Journaille. "Macworld" etwa meinte prompt, hinter Schillers Worte die wahre Apple-Message zu sehen "Print is dead". Das sei schon daran zu erkennen, dass gedruckte Manuals für Apple-Produkte praktisch verschwunden sind.


Die Verachtung für Worte reiche bei Apple sogar in den elektronischen Bereich: So seien seit kurzem in Apples "Tech Exchange"-Usersite alle Meldungen als "überflüssig" verschwunden, hinter denen Apple Kritik vermutet. Und auch die Dokumente mit Bugs und Workarounds gebe es zwar noch, sie werden aber in der Technical Information Library (TIL) nicht mehr aufgelistet.

Nur Zyniker würden da glauben, dass Apples Rückkehr zur Profitabilität auch die Rückkehr zur Arroganz und Paranoia alter Tage bedeute. Nein, es zeige einfach, wie modern Apple ist: "Wörter sind vom letzten Jahrhundert, die Zukunft ist Video." (mvb)


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