Branchenveteran Hannes Keller setzt sich gegen die Behandlung durch die Fachpresse zur Wehr. Unter dem Titel "Computerworld fälschte Visipix-Test" kündigt er auf seiner neuen Website "Visipix" eine Straf- und Zivilklage gegen die "Computerworld Schweiz" wegen Kreditschädigung an. Tatsächlich war der rührige Keller in einer Kolumne der CW in robuster Art als "Knallfrosch" abqualifiziert worden. Vor allem stört er sich aber an den Behauptungen, seine Bild-Datenbank funktioniere nicht (die CW habe nicht richtig getestet), und er habe einfach eine bestehende Idee abgekupfert. Dem Plagiat-Vorwurf liege eine "verantwortungslose" Äusserung einer Journalistin an seiner Pressekonferenz zugrunde – sie habe eine Hobbyseite mit 200 Bildern mit seiner Site gleichgesetzt, was dann unbesehen kolportiert wurde.
Nun, "Knallfrosch" Keller ist ein liebenswürdiger Mensch mit viel Enthusiasmus. Ob seine Visipix-Idee funktioniert, werden nicht hartmäulige Journalisten entscheiden (und immerhin hat das ZDF darüber berichtet). Von der CW hat er nun allerdings genug: "In den letzten zwanzig Jahren hat die mehrmals über mich geschrieben. Immer bösartig." Wenigstens sind ihm Humor und Geschäftssinn nicht vergangen. Das Fazit der Niedermach-Story – "Derzeit ist Keller so busy, dass wenigstens die Musikfreunde von seinen Amateurkonzerten verschont bleiben" – nutzt er flugs zur Präsentation seiner neuesten Werke in MP3-Format. (mvb)