IDC und Dataquest: PC-Markt hat sich im Q1 verlangsamt

24. April 2000

     

Die weltweiten PC-Verkäufe haben sich im 1. Quartal aufgrund der tieferen Firmeninvestitionen verlangsamt, sind aber sowohl laut IDC wie Dataquest weiterhin zweistellig. Grund für das immer noch gesunde Wachstum war vor allem die Consumernachfrage, mit dem Internet als Motor.

Unklar ist aber der weitere Verlauf des Jahres: Kommt der Businessmarkt mit der Umstellung auf Windows 2000 zurück? IDC geht davon aus, Dataquest warnt hingegen vor einer möglicherweise anhaltenden Flaute.


Im Q1 2000 sind die weltweiten PC-Stückzahlen laut IDC um 20% auf nun 30,4 Mio. Units gewachsen (Vorjahr: +22,2,%). Dataquest liegt mit +15% (Vorjahr +17%) traditionell tiefer, da hier die Server nicht eingeschlossen werden.

Nach beiden Instituten liegen Dell und Compaq weiter vorne im Kampf um Platz 1. IDC sieht Dell jetzt in den USA klar vor Compaq, bei Dataquest liegt Compaq indes mit 16,8% immer noch vor Dell (16,4%). In beiden Studien wachsen die Dell-Stückzahlen aber fast zweimal so schnell wie die von Compaq.

Phänomenal bzw. um 74% hat HP zugelegt und Dell nun als schnellstwachsenden grossen PC-Hersteller abgelöst. Grund ist HPs in den letzten Quartal stark forcierter Vorstoss in den Consumermarkt mit der Pavilion-Serie.

Schlecht ging es IBM, die weltweit um 14% (Dataquest) bzw. 15,7% (IDC) abgesackt ist. In den USA ist IBM sogar um 42% eingebrochen (IDC). Grund: Zurückhaltung der Large Accounts, Rückzug aus dem US-Retailbereich, zögerliche Direktstrategie.

Apple hat in den USA den Rang 6 behalten und sich mit +28% (viertbestes Wachstum) von 3,9 auf 4,4% Marktanteil verbessert. Der Mac-Hersteller hat damit IBM in den USA überholt, wurde aber selbst von der kleinen Emachines (+80%) überrundet.

Für die kommenden Quartale und besonders die zweite Jahreshälfte sehen beide Institute bessere Zahlen voraus, da der Upgrade-Zyklus auf Windows 2000 noch kaum begonnen habe. Besonders im Januar und Februar lag deshalb der Businessbereich deutlich unter den Erwartungen. (Das wird von Herstellern wie IBM und Microsoft bestätigt, die vor dem März starke Einbrüche verzeichneten.)

Andererseits gibt es die Sorge, dass die Dritte Welt und Asien die wachsende Sättigung in den USA und Europa nicht wettmachen können. Zwar wachsen Südamerika und Mittelost relativ schnell, aber die Märkte sind einiges kleiner. Den Hersteller bleibt da nach Dataquest-Meinung nur, die Anwender zu schnelleren Upgrades zu bewegen – durch bessere Leistung, tiefere Preise oder neues Styling. (mvb)




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