US-Hersteller Handspring hat mit seinem Visor in den USA schon 1999 Aufsehen erregt, da der Palm-Klon mit ähnlichen Funktionen aufwartet, aber billiger und flexibler erweiterbar ist als das Vorbild ist – Visor soll den PDA bei Bedarf zum echten Handheld-Computer machen. Der Verkauf ist stark angelaufen, "Visor Deluxe" liegt laut PC Data im US-Retail jetzt sogar vor dem meistverkauften Palm-Modell
Palm IIIe.
Seit Anfang Mai bietet Handspring jetzt deutsche Versionen im Web an. Versprochen wird eine Lieferung innert drei Tagen, geliefert wird auch in Nicht-EU-Länder. Im Agenbot sind drei Geräte, von "Visor Solo" mit 2 MB RAM für ca. 340 Franken bis "Visor Deluxe" mit 8 MB RAM und USB-Dockingstation für rund 530 Franken.
Zudem soll das Gerät ab Mitte Mai in deutschen MediaMarkt-Läden angeboten werden. Je nach Erfolg sollen weitere Händler hinzustossen, denn man will nicht allein auf Online-Sales setzen. (In der "Marken-Datenbank" von www.mediamarkt.ch ist der Visor noch nicht aufgeführt.)
Der Visor basiert auf dem Betriebssystem Palm OS, d.h. ihm steht die ganze Palm-Softwarebasis offen. Als besonderes Extra hat er zudem einen optionalen USB-Port und einen standardmässigen Steckplatz namens "Springboard" für unterschiedlichste Erweiterungen. Erhältlich sind bereits Dutzende von Springboard-Modulen von Drittanbietern wie MP3-Spieler, Mobilfunk, Modem, GPS-Empfänger, Videospiele, Pager oder (von GoType) Digitalkameras und eine Tastatur. Um diese Partner zu unterstützen, soll das Zubehör konsequent auch über die Visor-Distributionskanäle angeboten werden.
Visor ist eine Entwicklung von Jeff Hawkins und Donna Dubinsky, die 1994 zusammen den Original-Palm entwickelten und die dann an
3Com verkaufte Palm Computing gründeten. Vor zwei Jahren gründeten die beiden Handspring, die Ende März ihren IPO ankündigte. (mvb)