Ob
Microsoft nun tatsächlich in zwei Teile gespalten wird oder nicht, muss sich erst noch zeigen. Doch einige Aspekte des Urteils wird der Konzern wohl bald schon "freiwillig" umsetzen.
Microsoft muss in Zukunft die Lizenzierungsbedingungen transparenter gestalten. Mengenrabatte wird es (natürlich) weiterhin geben dürfen. Allerdings müssen sie gemäss Richter Jackons Verdikt "reasonable" (vernünftig) sein.
Eric Aslaksen vom Assemblierer Micro Control kommentiert: "Das Urteil ist in diesem Aspekt für uns positiv, denn die Lizenzierungsbedingungen werden transparenter. Es wäre schon schön, wenn die Preise für Windows für alle Kunden transparent würden." Im Allgemeinen aber, erwartet Aslaksen keine grossen Auswirkungen auf seine Firma: "Wir können heute schon gut leben. Vielleicht wird es in Zukunft ja noch besser." Micro Control wird auch in Zukunft ein möglichst unverändertes Windows einsetzen. Aslaksen: "Wir setzen wo immer möglich Standardprodukte ein."
Für Software-Hersteller wie Softinc oder
Abacus sind die Auswirkungen des Urteils weniger klar, werden doch Microsofts OEMs in Zukunft mehr Veränderungen am Betriebssystem vornehmen können. Dies könnte wiederum zu (noch) mehr Kompatibilitätsproblemen führen.
Ralf J. Herlig von Sesam meint: "Die Hersteller werden jetzt die Oberflächen ändern wollen. Das bringt uns höhere Entwicklungskosten. Wir waren bisher froh um den de-facto-Standard Windows. Die Regelungen von Jackson sind für den ganzen Markt schlecht. Die Kosten für Ausbildung, Produktetests etc. werden steigen."
Claudio Hintermann von Abacus Research sieht hingegen keine Nachteile für ISVs: "Das Chaos mit den Windows-Versionen ist jetzt schon gross. Das wird kaum noch schlimmer. Die bessere Information der ISVs ist sicher kein Nachteil für uns." (hc)