Videostreaming-Software könnte bald eine Commodity sein, nachdem MPEG-4 Version 1 Anfang Jahr von der ISO als offenes Format zertifiziert worden ist. Nun wird an Version 2 gearbeitet, die u.a. IP-Protection und Fileformate definiert und damit vermarktungsfähig wird. Hersteller wie
Toshiba wollen H.323 so schnell wie möglich durch MPEG-4 ersetzen, und auch in Wireless-Multimedia-Anwendungen scheint es Standard zu werden.
Die Streaming-Marktleader
Real Networks und
Apple haben nun reagiert und eine Kooperation bekanntgegeben, in deren Zentrum die Lizenzierung von Apples QuickTechnologie steht. Danach unterstützt der Real Server 8 ab sofort auch Apples Multimedia-Streaming-Format Quicktime.
Bisher führt Real nach eigenen Angaben im Streaming-Business mit seinem proprietären Format vor Quicktime, das gemäss Apple in der aktuellen Version schon mehr als 50 Millionen mal verteilt wurde.
Beobachter bezeichnen die Kooperation allerdings als eher symbolisch, da Real nur QuickTime-Support für den Server angekündigt hat, aber nicht für den Client, und Apple nichts von Support für das Real-Format im eigenen Player sagt.
Der eigentliche Verlierer eines offenen Streaming-Standards könnte Real Networks sein, so Analysten. Denn Apple kann weiterhin Server-Hardware für MPEG-4 verkaufen, und
Microsoft kann Developerkits anbieten. Zudem biete das MPEG-4-Format Möglichkeiten für proprietäre Erweiterungen wie Indexing und Content-Management, und mit dem neuen Apache für MPEG-4 stehe auch ein "offener" Streaming Media Server zur Verfügung. (mvb)