PC-Markt Europa auch im Q2 schwach

28. Juli 2000

     

Nach den heute publizierten IDC-Zahlen blieb der europäische PC-Markt auch im Q2 schlapp mit einem Unit-Wachstum von nur gerade 9,6% gegenüber Q2/99. Die grossen Hersteller litten weiter an der Unlust der Unternehmen für Prozessor- und Win2000-Upgrades. Eindrücklich war hingegen der Notebook-Markt mit zweistelligen Wachstumsraten. Auch die Consumernachfrage war intakt.

Die enttäuschenden Corporate-Sales beeinflussten hingegen den Gesamtmarkt negativ, vor allem das Gewinnwachstum, das bloss 6,5% gegenüber Vorjahr ausmachte. Am stärksten betroffen waren Frankreich, während UK und Deutschland zweistellige Wachstumszahlen halten konnten.


Im KMU-Markt sah es besser aus aufgrund beschleunigter Upgradezyklen und grosser Investitionen der vielen neuen (Internet-) Startups.

Die weiterhin starke Consumernachfrage basiert auf dem Internet-Boom; hier erwartet IDC gegen Ende Jahr noch stärkeres Wachstum durch DVD und schnellere Geräte für Streaming-Anwendungen im Web.

Der Notebookmarkt behielt sein "dramatisches Wachstum", wobei viele Geräte als Ersatz für Desktops verkauft werden. Besonders stark: Ultra-Portables. "Für den Notebook-Boom verantwortlich sind neue mobile Arbeitsweisen und der Wunsch nach schnellerer und dezentralerer Entscheidungsabläufen", so die Marktforscher. Auch im Consumermarkt, der anhaltend wächst, gebe es viel Potential.

Leader im Notebookmarkt EMEA war Toshiba, gefolgt von Compaq.

Die Flaute im Unternehmensbereich wird auf die Verlagerung von Investitionen auf Bereiche wie E-Commerce und Supply Chain Management, eine "Wait-and-see"-Haltung gegenüber dem schnellen Technologiefortschritt und den bisher fehlenden Impact von Windows 2000 auf Upgrades zurückgeführt.

Trotzdem erzielten alle grossen Hersteller Gewinne, einige auch zweistellige Zuwächse:

– Hervorragende Resultate gab es bei Acer, Sony und Apple mit je über 30% Unit-Wachstum dank guter Stimmung im Consumer-, KMU- und Notebook-Markt.

– Das stärkste Wachstum unter den Top 5 verzeichnete HP, dank guten Consumer- und KMU-Angeboten sowie besonders starker Performance der Firma in Frankreich und UK.

– Nullwachstum erzielte Compaq und Dell.

– Im Negativbereich lagen Fujitsu-Siemens und IBM. Big Blue litt zusätzlich unter Lieferprobleme im anziehenden letzten Monat des Quartals. (mvb)


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