Telco-Ausrüster Lucent hat gestern seinen Chairman und CEO, Richard McGinn, fristlos von seinem Amt enthoben. Interimistisch wird er von Henry Schacht ersetzt, der den Job schon einmal, gleich nach dem Spin-Off von AT&T, von 1995 bis 1997 innehatte. Schacht war zuletzt CEO der Lucent-Tochter
Avaya.
Lucent war schon seit längerer Zeit von schlechten Zahlen geplagt worden und hatte erst kürzlich eine weitere Gewinnwarnung für das 4. Quartal bekann geben müssen. Der Vorstand kündigte einen Umsatzrückgang um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr an- knapp genug um wenigstens Verluste zu vermeiden. McGinn, vor einem Jahr an Bord geholt, hätte eigentlich den Turnaround für Lucent schaffen sollen, konnte aber bis jetzt keine sichtbaren Ergebnisse produzieren. Offenbar wollte man im Lucent-Vorstand schon vor der heute Nacht erwarteten Veröffentlichung der endgültigen Quartalsergebnisse Zeichen setzen.
Einige Analysten begrüssten den Schritt, Skeptiker allerdings wiesen darauf hin, dass Interims-Chef Schachts Avaya bisher auch nicht gerade geglänzt hat. (hjm)