Xerox im Schlamassel: Wieder Reorganisation nach Verlusten

25. Oktober 2000

     

Xerox musste gestern für das dritte Quartal einen Verlust von 167 Mio. Dollar bekannt geben. Anlass genug, neue "aggressive" Einsparungs-Massnahmen bekannt zu geben.

Eine Milliarde Dollar an jährlichen Kosten sollen in Zukunft eingespart werden. Allerdings gab Xerox kaum Details darüber bekannt, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Analysten errechneten, dass das den Verlust von etwa 5000 Arbeitsplätzen (5% der Xerox-Mitarbeiter) bedeuten könnte. Skeptisch stimmt auch, dass früher angekündigte Einsparungen (1,1 Mrd. 1998, 300 Mio. diesen März) noch nicht verwirklicht wurden.


Die Kosten der Reorganisation sollen aus dem Verkauf einiger Unternehmensteile aufgebracht werden. 2 bis 4 Mrd. sollen so eingefahren werden. Unter den Hammer kommen zum Beispiel XESystems, Spezialkopierer für Überbreiten und Inxight, Software für Publikationen und die Erstellung von Websites. Am dringendsten loswerden sollte Xerox nach der Meinung der Analysten die Abteilung, die Käufern von Xerox-Geräten Kredite verschafft. Sie ist für 60% der 17,6 Mrd. $ Konzernverschuldung verantwortlich.

Die Probleme von Xerox haben nicht nur mit der scharfen Konkurrenz zu tun, sondern sind auch hausgemacht. Einige sind schon länger bekannt, aber ein neues, pikantes Detail kam nun heraus. 41 Mio $ Verlust in diesem Quartal (und sogar 78 Mio. im Letzten), resultieren aus einem "mexikanischen Problem". Einige Angestellte in Mexiko hätten angeblich die Richtlinien des Unternehmens umgangen, und so diese Verluste verursacht. (hjm)


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