Seit dem Crash des Urdorfer Komponenten-Distis C-Connect stand Kingston mit nur noch einem Disti da:
Alltron. Da der Hersteller von Speicher-Modulen gleichzeitig auch in neue Märkte vorstossen will, wurde bald klar, dass zumindest ein weiterer Disti dazukommen sollte. Nun sind es gerade zwei:
Actebis und
Tech Data.
Kingston-Chef Thomas Marschner und die im Klotener Hilton versammelten Disti-Bosse wollten von "Überdistribution" nichts hören. Man werde sich nicht mit Preiskämpfen gegenseitig um Marktanteile balgen, sondern für Kingston neue Märkte erobern, meinte zum Beispiel Tech-Data-Chef Andreas Dürst. Auch Alltron-Mann Martin Schlatter zeigte sich wenig beeindruckt von der neuen Konkurrenz und betonte, es komme eben immer noch auf die persönlichen Beziehungen an.
Einzig Max Tschabuschnig von Actebis distanzierte sich ein (ganz) klein bisschen von der demonstrierten Harmonie. Tschabuschnig maliziös: "Wir haben unsere Top-Kunden nach ihren Kingston-Umsätzen gefragt. Sie kaufen pro Jahr etwa Kingston-Produkte für 10 Mio. Franken. Ich hoffe jetzt natürlich, das waren alles C-Connect-Kunden."
Thomas Marschner von Kingston wollte keine Auskunft über die Verluste geben, die mit dem Untergang von C-Connect entstanden sind. Doch sie scheinen beträchtlich zu sein. Das Kingston-Lager von C-Connect ist unterdessen in der Konkursmasse gelandet. Weiss man, dass
Fujitsu Siemens etwa ein Verlust von 80'000 Franken entstanden ist, so lässt sich hochrechnen. Marschner dazu: "Die hatten ja noch gar nicht angefangen." (hc)