US-Holocaust-Forscher Edwin Black wirft in seinem gestern erschienenen Buch "IBM und der Holocaust" Big Blue vor, geschäftliche Beziehungen mit den Nazis gepflegt zu haben. Die Rede ist von der ehemaligen IBM-Tochter Deutsche Hollerith Maschinen Gesellschaft (Dehomag), dank der in den 30er-Jahren Deutschland der zweitgrösste Markt für
IBM gewesen sei. Die Nationalsozialisten bezogen, so Black, von Dehomag ihre Geräte zur Datenerfassung und benutzten diese im grossen Stil, um mittels Lochkarten Opfergruppen in den Vernichtungslagern Zahlen zuzuweisen.
IBM selbst hat in einer internen Mitteilung an ihre Mitarbeiter auf die Veröffentlichung des Buches hingewiesen, und liess verlauten, man werde darauf reagieren, falls das Buch neue Informationen über die Firmen-Geschichte zu Tage brächte. Am Freitag letzter Woche hatten fünf Holocaust-Opfer Klage gegen IBM eingereicht. Begründung: IBM habe den Nazis die Technologie im Wissen um die Verwendung geliefert. (mh)