Die Zürcher Crealogix-Gruppe konnte zwar ihren Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2000/2001 gegenüber der Vergleichsperiode um 61% auf 7,15 Mio. Franken steigern und kommt damit für das erste Halbjahr auf einen Gesamtumsatz von 13,7 Mio. Franken, der Gewinn fiel aber mit 0,9 Mio. Franken (EBIT) geringer aus als erwartet. Der um die IPO-bezogenen Aufwände bereinigte EBIT beträgt 1,4 Mio. Franken.
Auch
Crealogix scheint das abflachende Wachstum und die wachsende Konkurrenz in der Internet-Branche zu spüren, hätten doch bei einigen Projekten Terminverschiebungen und Redimensionierungen hingenommen werden müssen und es habe sich "mit dem forcierten Markteintritt klassischer IT- und Beratungsunternehmen die Konkurrenzsituation bei der Vergabe von Grossprojekten verschärft."
Obwohl im zweiten Quartal einige Neukunden hinzugewonnen werden konnten (Holderbank, Postfinance, Bank CIAL, Uni Zürich, etc.), habe die Gruppe die Planung der aktuellen Marktsituation angepasst und zahlreiche Massnahmen eingeleitet, um die Kostensituation dem verlangsamten Marktwachstum anzugleichen. So wurde im Januar der Personal-Mix zwischen den Abteilungen geprüft und optimiert und unter anderem darauf verzichtet, einen Teil der vorgesehenen Neueinstellungen zu realisieren. Crealogix beschäftigte per Ende 2000 141 Mitarbeiter, also knapp doppelt so viel wie Ende 99.
Anfang September letzten Jahres ging man bei Crealogix allerdings noch von mehr Wachstum aus. Anlässlich der Pressekonferenz zum IPO meinte CSO Richard Dratva zu IT Reseller: "Die Geschäftsfelder von heute erinnern an die Landkarten der Seefahrer im 15. Jahrhundert, da sieht man noch lange nicht alles." Fünf Monate später scheinen sich die Vorstellungen über die Aufteilung der Welt etwas relativiert zu haben. (mh)