Die Merger-Verhandlungen zwischen Alcatel und Lucent sind abgebrochen worden und werden, wie beide Seiten verlautbarten, auch nicht wieder aufgenommen. Die beteiligten Unternehmen gaben keine Erklärung über die Gründe des Verhandlungsabbruchs ab.
Es scheint allerdings ein offenes Geheimnis, dass es um die Sitze im Verwaltungsrat eines gemeinsamen Unternehmens, und damit letztlich um dessen Kontrolle ging. Lucent wollte den Deal als gleichberechtigter Partner durchziehen, was ihm wohl auch eher eine Chance bei der Überprüfung durch die US-Behörden gegeben hätte. Alcatel auf der anderen Seite wollte, den finanziellen Realitäten entsprechend, die Mehrheit der Sitze im gemeinsamen Verwaltungsrat.
Alcatels Pläne, im grossen Stil auf dem amerikanischen Telekommunikationsmarkt aufzutreten, sind damit vorerst gebremst worden. Für Lucent stellt sich die Situation düsterer dar. Der einstige Börsenliebling muss nun weiter einen Ausweg aus seinen finanziellen Schwierigkeiten suchen. (hjm)