Trotz allen Bemühungen andere Geschäftsbereiche auszuweiten, leidet Compaq unter der PC-Krise und den mörderischen Preiskämpfen. Compaqs Umsatz im zweiten Quartal fiel von 10,1 Mrd. Dollar im letzten Jahr auf 8,45 Mrd. Dollar in diesem Jahr. Daraus resultierte, nach Abzug von Aufwendungen für die Restrukturierung und Lagerabschreibungen, ein Gewinn von 67 Mio. Dollar, verglichen mit 363 Mio. vor einem Jahr. Der Bruttoverlust betrug 279 Mio. Dollar.
Compaq-CEO Michael Capellas kommentierte: "Die gegenwärtige Situation im Weltmarkt als extrem herausfordernd zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Aber auch wenn man die brutale Marktsituation in Betracht zieht, bin ich immer noch enttäuscht mit unserem Abschneiden im Consumer-Markt, speziell im Retail." Die Access-Division von Compaq, die sich mit dem Verkauf der PCs beschäftigt, machte allein 155 Mio. Dollar Verlust.
Capellas glaubt Anzeichen zu sehen, dass sich die Preise jetzt etwas stabilisieren, allerdings nicht im Retail, wo er ein hartes nächstes Quartal erwartet. Gegenüber dem Retail könnte Compaq auch schon bald eine härtere Linie einnehmen. Man wolle nun die Vertriebsstrategie im Heim-PC-Bereich überdenken, um die Verluste zu stoppen, meinte Capellas. (hjm)