Systematics kauft MSH

Weitere Konsolidierung im VAR-Markt: Mit der Übernahme von MSH wird aus Systematics ein ernst zunehmender paneuropäischer Player.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/10

     

Der Trend bei Systemhäusern und VARs zu immer grösseren Einheiten mit der Speerspitze auf internationale Präsenz geht dank der «Geldmaschine Neuer Markt» weiter und wird den Kleinen das Leben schwer machen. Diese Tendenz ist auch in der Schweiz zu beobachten.
Neuestes Beispiel ist der Hamburger Infrastruktur-Dienstleister Systematics, der soeben das Consulting und VAR-Unternehmen MHS International Service AG, Frankfurt zu vorläufig 79,29 Prozent übernommen hat.
Die Transaktion beläuft sich auf 340 Mio. D-Mark und erfolgt über einen Aktientausch im Verhältnis fünf zu zwei. Systematics will auch die verbleibenden Anteile in Kürze übernehmen, um so MSH schnellstmöglich in die Systematics AG zu integrieren. Durch den Deal wird das bisher vorwiegend auf Deutschland ausgerichtete Unternehmen zu einem der grössten E-Business Integratoren und IT Solutions Provider – dem grössten am Neuen Markt in Deutschland – und zu einem ernstzunehmenden, europäischen Player.

Umsatz und Mitarbeiterzahl verdoppelt

Den Umsatz und die Mitarbeiterzahl kann Systematics mit der Übernahme von MSH verdoppeln. Sie beschäftigt rund 2700 E-Business- und IT-Professionals und erwirtschaftet einen Jahresumsatz in Höhe von etwa 740 Millionen Euro. In Deutschland wird Systematics fortan an 38 Standorten vertreten sein, international in Schweden, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Grossbritannien, Irland, Frankreich, Spanien und den USA.
Mit einem Auslandanteil am Umsatz von rund 30 Prozent ist die Systematics AG auf dem Weg zu einem der grösseren europäischen E-Business-Integratoren und IT Solutions Provider einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Insbesondere die starken Vertretungen von MSH in Frankreich und England bilden ein solides Fundament für ein aggressives internationales Wachstum.

Hardware / Service: Fifty-Fifty

Die Systematics AG wird aufgrund der Übernahme von MSH – die übrigens mit einem Rekordumsatz von 724 Mio. D-Mark einen hervorragenden Abschluss für das vergangene Finanzjahr vorzuweisen hat – ihre Erwartungen für 2000 erheblich anheben. Im letzten Jahr hatte sich Systematics durch verschiedene Übernahmen vor allem in Richtung Dienstleistungen und E-Business-Beratung entwickelt, wogegen der Anteil der Hardwareverkäufe am Gesamtgeschäft auf 35 Prozent zurück ging. Dieses Ungleichgewicht soll nun wieder ausgeglichen werden.
Swen Rehders, Marketing Manager bei Systematics: «Selbstverständlich ermöglichen die Dienstleistungen und Beratungen die Produktverkäufe und nicht etwa umgekehrt. Doch jetzt, wo wir mehr Kunden auf der Serviceseite habe, können wir uns vermehrt darauf konzentrieren, diesen Kunden auch Hardware-Lösungen zu verkaufen. Unser Ziel ist es, Gesamtpakete anbieten zu können, wobei die Produkte etwa 50 Prozent ausmachen sollen.»
Durch die Komplettierung im Bereich von End-to-End E-Business- und Solutions-Service-Angeboten erwartet Systematics in diesem Jahr ein beschleunigtes Wachstum von über 90 Prozent. Dies soll u.a. durch Cross-Selling-Effekte aufgrund des sich ergänzenden Kundenfokus der beiden Firmen erreicht werden.
Erwartet werden von Systematics auch Einsparungen in der Höhe von mindestens 10 Millionen Euro pro Jahr durch das europaweite Bündeln des Einkaufs, die Vermeidung von Überlappungen in den Bereichen Sales und Administration sowie einen flexibleren Einsatz der Mitarbeiter. (fis)


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