Brokat-Sanierung droht zu scheitern

12. November 2001

     

Dem Stuttgarter Software-Hersteller Brokat droht das endgültige Aus. Nachdem das Unternehmen im dritten Quartal bei 5,7 Mio. Euro Umsatz einen operativen Verlust von 39,9 Mio. Euro hingelegt hat und sich der Nettoverlust der ersten neuen Monate auf 970,6 Mio. Euro angehäuft hat, konnten sich nun auch noch die Gläubiger einer hochverzinslichen Anleihe nicht mit dem vom Unternehmen vorgeschlagenen Rettungsplan einigen. Damit ist auch der vorgesehene Verkauf des Bereichs "Mobile Internet" an die amerikanische eOne Global gescheitert, hatte doch eOne Global die Übernahme der Sparte von einer Einigung mit den Gläubigern abhängig gemacht.

Brokat verbleiben nun noch drei Wochen, um sich mit den Gläubigern zu einigen oder Antrag auf Insolvenz zu stellen. Per 30.9. verfügte das Unternehmen noch über liquide Mittel von 25,3 Mio. Euro. Der gescheiterte Sanierungsplan sah vor, das Unternehmen durch Verkäufe von Teilbereichen auf 160 Mitarbeiter zu schrumpfen und sich auf Software für E-Banking zu konzentrieren. Da nun die Verhandlungen mit eGlobal One gestoppt wurden, droht dieser Plan zu scheitern.


Per 30.9. beschäftigte Brokat noch 882 der ursprünglichen 1300 Mitarbeiter. CFO Michael Jannsen glaubt derweil immer noch an eine Rettung: "Ich sehe eine realistische Chance, das Kerngeschäft weiter zu erhalten", sagte er vor Aktionären. Janssen rechnet für 2002 mit einem Umsatz von 25 Mio. Euro und mit schwaren Zahlen im zweiten Halbjahr. (mh)




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