Die deutsche Softwareschmiede Brokat hat heute beim Amtsgericht Stuttgart die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt, weil — wie das Unternehmen meldet — "die Überschuldung nicht beseitigt werden konnte und derzeit keine realistische Chance der Beseitigung mehr besteht". Brokat hat sich mit den Eigentümern einer hochverzinslichen Anleihe über 125 Mio. Euro nicht einigen können.
Nun soll das operative Geschäft durch die Brokat eFinance Technologies mit 150 Mitarbeitern weitergeführt werden. Die Ausgliederung dieser Firma wurde am 12. November an der ausserodentlichen Hauptversammlung genehmigt. Noch vor einem halben Jahr hatte Brokat 1450 Mitarbeiter.
Die am Frankfurter Neuen Markt kotierte Brokat musste im Juli einen Quartalsverlust von 824 Mio. Euro melden. Am Dienstag konnte sich Brokat mit eOne Global über den Verkauf des Geschäftsbereichs Mobile Business einigen. Die Kalifornier übernahmen die zukunftsträchtige Sparte für 28,25 Mio. Euro. Immerhin können, wenn denn die Eigentümer der oben erwähnten Anleihe der Transaktion zustimmen, durch den Deal 400 Arbeitsplätze gerettet werden. Brokat sucht indes weiter erfolglos nach Investoren für den verbliebenen Bereich E-Finance. (mh)