Global Crossing, Besitzer des weltweit umfangreichsten Glasfasernetzes, wurde aufgrund seiner hohen Verschuldung schon seit einiger Zeit als Wackelkandidat betrachtet. Nun hat das Unternehmen in New York und am Hauptgeschäftssitz auf den Bermudas für sich und einige Tochtergesellschaften um Gläubigerschutz nach Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzrechts ersucht. Damit will man sich Zeit für eine Restrukturierung und Refinanzierung beschaffen. Im Moment hat Global Crossing Nettoschulden vom 11 Milliarden Dollar. Ende 2000 bilanzierte man noch ein Firmenvermögen von 21 Mia. Dollar.
Eine Möglichkeit zur Refinanzierung ist bereits in Sicht. Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia haben sich bereit erklärt, zusammen 750 Millionen Dollar in Global Crossing zu investieren. Im Gegenzug würden sie eine Mehrheit der Anteile an Global Crossing übernehmen.
Gemäss Global Crossing CEO John Legere ist "die gegenwärtige Schwäche des Unternehmens rein bilanztechnischer Natur". Die gegenwärtigen Vorgänge sollen keine Auswirkungen für Kunden und Partner in Europa haben, teilt das Unternehmen mit. (hjm)