Microsoft gefährdet Windows-Marke selbst

18. März 2002

     

Der jüngste Microsoft-Gerichtsfall erinnert an die tragische Geschichte des Dichters Oscar Wilde, der mit einer Gerichtsklage seinen eigenen Niedergang herbeiführte: Microsoft hatte versucht, bei einem Gericht in Seattle eine einstweilige Verfügung gegen Lindows.com zu erwirken — vergebens. Der Richter gab Lindows, dem Hersteller eines linuxbasierten Betriebssystems, das besondere Kompatibilität mit Windows aufweisen soll, recht.

Microsoft habe, so der Richter, nicht nachweisen können, dass die Marke Lindows markenrechtlich bedenklich sei, weil sie sich von "Windows" nur durch einen Buchstaben unterscheide. Vielmehr gab er zu bedenken, dass im Falle eines Rekurses von Microsoft das Gericht Windows als Marke für ungültig erklären könnte.


Lindows hatte argumentiert, dass Windows eine allgemein gebräuchliche Bezeichnung sei und in hunderten von Produkten verwendet werde, ohne dass Microsoft bisher dagegen gerichtlich etwas unternommen hätte. Der Richter fügte an, es bestünden Zweifel, dass Windows als Marke rechtmässig sei, weil Wörter des allgemeinen Sprachgebrauchs gar nicht als Marke schützbar sind. (mh)


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