Der deutsche Softwaregigant
SAP musste seine Umsatzprognose für das aktuelle Geschäftsjahr so weit nach unten korrigieren, dass der Kurs der Aktie dramatisch absackte. Dazu kommt ein Verlust im zweiten Quartal 2002 – erstmals überhaupt, seit SAP an der Börse kotiert ist. Statt der prognostizierten 15 Prozent Umsatzsteigerung rechnet SAP in diesem Jahr nur noch mit fünf bis zehn Prozent.
Der Gesamtumsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres hat sich nach den vorläufigen Zahlen um vier Prozent verringert und liegt bei 1,778 Milliarden Euro Der Softwareumsatz brach um 23 Prozent auf voraussichtlich 496 Millionen Euro ein. Der Handel mit der SAP-Aktie an der Frankfurter Börse wurde nach Bekanntwerden der Zahlen für eine Stunde ausgesetzt. Selbst das half nicht: Kaum war die Aktie wieder im Handel, schon brach sie um beinahe 20 Prozent ein.
Durch Sonderabschreibungen entstand von April bis Juni laut den vorläufigen Zahlen ein Verlust von 235 Millionen Euro nach Steuern. Das operative Ergebnis sank um 23 Prozent auf voraussichtlich 326 Millionen Euro. Dazu lässt SAP wissen: "Weiterhin ergaben sich Wertminderungen bei Minderheitsbeteiligungen, die primär auf Grund der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und schlechten Börsenlage als nicht nur vorübergehend einzustufen sind und somit nach den US-Rechnungslegungsvorschriften zu Abwertungen führen."
Den Hauptteil dabei machen Abschreibungen aus, die durch die Beteiligung an der US-Firma Commerce One entstanden. Alles in allem macht der Abschreibungsbedarf 414 Millionen Euro aus, 318 Millionen davon für Commerce One. (ava)