Aus den im Zusammenhang mit dem Bilanz-Skandal um Worldcom eingesehenen Akten geht hervor, dass bereits im Jahr 2000 Unregelmässigkeiten in der Buchführung des Telekomkonzerns aufgetreten sind. Das berichtet der mit der Untersuchung des Falls beauftragte US-Abgeordnete Billy Tauzin.
Laut den untersuchten Dokumenten wurde der damalige oberste Worldcom-Finanzchef Scott Sullivan bereits im April 2000 von mehreren Angestellten darauf aufmerksam gemacht, dass die Angaben zu Profiten des Unternehmens künstlich aufgebläht würden. Schon damals hätten Sullivan und andere Manager die Hinweise der Mitarbeitenden zu unterdrücken versucht.
In einem anderen Fall machte ein Londoner Mitarbeiter im April 2000 Andersen auf Buchungen aufmerksam, bei der 33,6 Mio. Dollar falsch ausgewiesen worden, um über Jahre hinweg abschreibungsfähig zu werden.
Unterdessen wollen 25 Banken ihre Kredite im Wert von 2,65 Mrd. Dollar für Worldcom wegen Betrug per Gerichtsbeschluss blockieren lassen. Worldcom habe die Kreditlinie einen Monat vor Bekanntwerden der unlauteren Buchungen in Höhe von 3,8 Mrd. Dollar ausgenutzt. Sollten die Gelder eingefroren werden, droht dem hoch verschuldeten Unternehmen der Konkurs.
Die zuständige Richterin Helen E. Freedman vom Obersten Gericht des Bundesstaates New York hat den Antrag der Banken vorerst abgelehnt. Er wird morgen in einer Anhörung geprüft. (sk)